Redaktion
Unterstützte Ausbildung
Dossier
Der Übergang von der Schule in die Ausbildung wird von vielfältigen Einflussfaktoren begleitet. Rahmenbedingungen und Voraussetzungen können für alle beteiligten Akteure am Ausbildungsverhältnis zu Hemmnissen und Problemen führen. Daher gibt es umfangreiche Unterstützungsangebote, die häufig von externen Dienstleistern erbracht werden, damit eine Berufsausbildung erfolgreich absolviert und abgeschlossen werden kann. Das Dossier liefert einen Überblick über entsprechende Regelinstrumente, Gestaltungsmöglichkeiten und gibt Einblicke in Wissenschaft und Praxis.
Im Folgenden werden die unterschiedlichen Formen der unterstützten Ausbildung und die Möglichkeiten der Ausbildungsgestaltung vorgestellt, mit deren Hilfe Ausbildungshemmnissen und -problemen effektiv entgegengewirkt werden kann.
Assistierte Ausbildung (AsA flex)
Beim Regelangebot der Assistierten Ausbildung (AsA flex) bietet der Bildungsträger als dritter Partner passende Vorbereitungs- und Unterstützungsangebote sowohl für die Auszubildenden als auch für die Ausbildungsbetriebe an. Berufsvorbereitung und Ausbildung werden verknüpft und der individuellen Situation der Auszubildenden angepasst. Zwei zentrale Aspekte der Assistierten Ausbildung sind das Normalitätsprinzip und das Dienstleistungsprinzip.
Die zuvor angebotenen Ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) wurden von der Bundesagentur für Arbeit mit der Assistierten Ausbildung zusammengelegt, um die Komplexität bei beiden Instrumenten zu reduzieren und Doppelstrukturen zu vermeiden. Außerdem wurde die Zielgruppe bei AsA flex erweitert: Die bisherige Begrenzung auf Lernbeeinträchtigte und sozial Benachteiligte entfällt. Alle Hilfen aus abH und AsA (alt) sollen weiterhin angeboten werden.
Der Gesetzgeber eröffnet mit § 130 SGB III die Möglichkeit, das Instrument der Assistierten Ausbildung landesspezifisch zu modifizieren. Im Folgenden werden nun Beispiele spezifischer Landeskonzepte vorgestellt.
Weitere Informationen
- Landeskonzept Sachsen-Anhalt: Zukunftschance Assistierte Ausbildung (PDF)
Das Land Sachsen-Anhalt hat auf Basis des § 130 SGB III ein Landeskonzept zur Assistierten Ausbildung entwickelt. Im Programm sollen weitere Zielgruppen und Angebote einbezogen sowie um eine Qualitätsoffensive erweitert werden. - Landeskonzept Brandenburg: Assistierte Ausbildung Brandenburg
Mit dem Landesprogramm soll eine noch flexiblere, ergänzende Ausbildungsvorbereitung ermöglicht werden, mit der auch zeitlich begrenzte Problemlagen (zum Beispiel Wohnungssuche, Anforderungen an Mobilität zur Erreichbarkeit der Ausbildungsorte und die Vereinbarkeit von Ausbildung und Familie) behandelt werden können.
Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE)
Jugendliche ohne betrieblichen Ausbildungsplatz können in der Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung einen alternativen Ausbildungsweg finden. Der Ausbildungsvertrag wird nicht mit einem Betrieb, sondern mit einem Bildungsträger geschlossen. Erfahrene Ausbilderinnen und Ausbilder, Lehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte begleiten die Jugendlichen während der gesamten Ausbildungsdauer. Das Unterstützungsangebot der Bundesagentur für Arbeit (BA) richtet sich sowohl an Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Ausbildung als auch an Ausbildungsabbrecherinnen und Ausbildungsabbrecher.
Die Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung kann in Form von zwei unterschiedlichen Modellen absolviert werden: im Kooperativen Modell oder im Integrativen Modell. Im Kooperativen Modell wird ein Kooperationsvertrag mit einem kooperierenden Betrieb geschlossen. Somit können fachpraktische Teile der Ausbildung durch den Kooperationsbetrieb durchgeführt werden. Im Integrativen Modell hingegen führt der Bildungsträger sowohl die fachtheoretischen als auch die fachpraktischen Teile der Ausbildung durch.
Verzahnte Ausbildung mit Berufsbildungswerken (VAmB)
Die Verzahnte Ausbildung ist ein inklusives Ausbildungsmodell und wird von den Berufsbildungswerken (BBW) angeboten: Gemeinsam mit Betrieben bilden die Berufsbildungswerke junge Menschen mit Behinderung aus. Dabei wird die hohe Fachkompetenz der BBW bei der Ausbildung junger Menschen mit der Praxis in den Betrieben verzahnt. Bis zu 18 Monate ihrer Ausbildung können die Auszubildenden direkt in den Betrieben absolvieren. Dadurch wird die Ausbildung praxisnäher und erhöht somit die Chancen, nach Abschluss der Ausbildung einen Arbeitsplatz zu finden. Die betrieblichen Phasen werden durch individuelle Unterstützungsangebote von den Berufsbildungswerken begleitet. Da das Berufsbildungswerk der Träger der Ausbildung ist, müssen die Betriebe weder die Kosten der Ausbildungsvergütung noch die Sozialversicherungsbeiträge tragen.
Begleitete betriebliche Ausbildung (bbA)
Dieses Angebot der betrieblichen Ausbildungsförderung wurde im Jahr 2012 von der Bundesagentur für Arbeit (BA) eingeführt und richtet sich an junge Menschen mit Behinderung, die Hilfe und Unterstützung auf dem Ausbildungsweg benötigen. Für die begleitete betriebliche Ausbildung (bbA) wird ein Bildungsträger beauftragt, der während der gesamten Ausbildungsdauer sowohl den Betrieben als auch den Auszubildenden zur Verfügung steht. Es werden individuelle Förderpläne entwickelt und umgesetzt, um Menschen mit Behinderung einen praxisorientierten Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Die Ausbildung findet im Betrieb statt und umfasst neben der Arbeit im Betrieb auch das Lernen in der Berufsschule. Die begleitete betriebliche Ausbildung versucht durch Hilfestellungen einen reibungslosen Ablauf und den Erfolg der Ausbildung zu gewährleisten und damit zur dauerhaften Integration auf dem Arbeitsmarkt beizutragen.
Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen (VerAplus)
VerAplus ist ein Förderinstrument des Bundes in der Initiative Bildungsketten und richtet sich an diejenigen, die in der Ausbildung auf Schwierigkeiten stoßen und über einen Ausbildungsabbruch nachdenken. Das Angebot trägt dazu bei, Ausbildungsabbrüche zu verhindern und Jugendliche auf ihrem Weg zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zu unterstützen. Auf Wunsch begleiten lebens- und berufserfahrene Expertinnen und Experten des Senior Experten Service (SES) junge Menschen während ihrer Ausbildung und leisten individuelle Hilfe. SES-Ausbildungsbegleiterinnen und Ausbildungsbegleiter sind Profis im Ruhestand, die Auszubildende ehrenamtlich unterstützen: Sie stehen für fachliche Fragen zur Verfügung, begleiten Übungen für die Berufspraxis, unterstützen in der Prüfungsvorbereitung, fördern soziale Kompetenzen und Lernmotivation, kümmern sich um den Ausgleich sprachlicher Defizite und stärken das Verhältnis zwischen Auszubildenden und Ausbildern.
Assistierte Ausbildung am Beispiel "Carpo"
Das Modell der assistierten Ausbildung lief in Baden-Württemberg über 20 Jahre unter dem Titel "Carpo". Ein Film lässt Auszubildende, Betriebe, Ausbildungsbegleiterinnen und Ausbildungsbegleiter zu Wort kommen und veranschaulicht damit, worum es in dem Projekt "Carpo" geht: um eine Dienstleistung, von der Betrieb und Azubi profitieren.
Bild: Wuppermann Bildungswerk
Auftragsausbildung - Praxisbericht
Die Wuppermann Bildungswerk GmbH bietet Unternehmen in der Region Leverkusen Dienstleistungen rund um die Ausbildung an. Die Auftragsausbildung bietet die Möglichkeit, die Ausbildung individuell und flexibel zu gestalten - und so auch Jugendliche mit ungünstigen Voraussetzungen erfolgreich auszubilden. Unternehmen beauftragen diesen Bildungsdienstleister mit der Durchführung fachspezifischer Ausbildungsmodule oder sogar der gesamten Ausbildung gemäß dem entsprechenden betrieblichen Ausbildungsplan.
Die lila Auszubildende – ein Beispiel zur Teilzeitberufsausbildung
Junge Eltern brauchen besondere Rahmenbedingungen, um die Anforderungen einer Ausbildung und die Erziehung eines Kindes unter einen Hut zu bringen - eine Teilzeitausbildung gibt ihnen die Möglichkeit dazu. Ausbildungshemmnisse auf beiden Seiten kann man mit kreativen Ideen überwinden. Unser Beispiel aus dem JOBSTARTER-Programm macht Mut dazu.
Bild: IN VIA
Jobcoaching IN VIA - Praxisbericht
Wer eine Förderschule besucht, hat es nicht leicht, einen Ausbildungsplatz zu finden. Mit Jobcoaching, einem sehr praxisorientierten Ansatz der individuellen Begleitung, hat IN VIA Köln darum im Jahr 2014 begonnen, junge Menschen in eine geeignete, reguläre Ausbildung zu bringen und sie dabei so zu unterstützen, dass sie diese Ausbildung auch abschließen.
- BIBB: Passungsprobleme
Seit dem Jahr 2014 zeichnen sich zunehmend Passungsprobleme ab und verändern das Verhältnis von Angebot und Nachfrage am Ausbildungsmarkt. Diese BWP-Ausgabe befasst sich insbesondere mit der Frage, welche Folgen sich daraus für die Rekrutierung von Fach- und Nachwuchskräften aber auch für Jugendliche bei der Suche nach Ausbildungsstellen ergeben. - DGB-Ausbildungsreport 2020
Diese Umfrage der Jugendabteilung des DGB-Bundesvorstands zeigt, wo aus Sicht der Auszubildenden Probleme in der Ausbildungssituation auftreten. Der Schwerpunkt in diesem Jahr: Mobilität und Wohnen. Betriebe und Berufsschulen sind mit dem ÖPNV oft nur schwer erreichbar. Viele Auszubildende können sich kein eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden leisten. - DIHK-Ausbildungsumfrage 2020 (PDF)
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat erneut Unternehmen zu ihren Ausbildungserfahrungen und -plänen befragt. Die Ergebnisse dieser Online-Befragung zeigen, wie sich die gegenwärtige Ausbildungssituation aus Sicht der 15.001 Unternehmen, die sich zwischen dem 15. und 19. Juni daran beteiligten, darstellt. - Ausbildungsstudie 2019
Die McDonald´s Ausbildungsstudie, durchgeführt vom Institut für Demoskopie Allensbach, untersuchte, welche gesellschaftlichen und beruflichen Erwartungen Jugendliche und junge Erwachsene haben, welche persönlichen Zukunftsperspektiven sie für sich sehen und wie sie die schulische Bildung, die berufliche Ausbildung und die berufliche Praxis in Deutschland bewerten.
Clemens Wieland
Gastbeitrag von Clemens Wieland
Clemens Wieland von der Bertelsmann Stiftung erläutert vor dem Hintergrund einer aktuellen Studie, inwiefern die Ausbildungsgarantie nach österreichischem Vorbild auf Deutschland übertragen werden kann – und welche Mehrwerte er sich für Jugendliche, die Wirtschaft und die Gesellschaft verspricht.
Inklusion statt Kompensation
Expertise "Übergang neu denken"
Im Auftrag des Paritätischen Gesamtverbands hat sich eine Gruppe von Fachleuten kritisch mit dem Übergangsbereich von der Schule in Ausbildung und Beruf auseinandersetzt. Die daraus entstandene Expertise beschreibt auf der Grundlage eines menschrechtsbasierten Ansatzes die Anforderungen an und Perspektiven für ein besseres Ausbildungssystem.
Teilzeitausbildung – Modell mit neuen Chancen
Ulrike Sammet
Gastbeitrag von Ulrike Sammet
Eine Ausbildung in Teilzeit bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, individuelle Lebensumstände und Berufsausbildung leichter miteinander zu vereinbaren. Auf die bisherige Praxis und die Neuregelungen des BBiG blickt Ulrike Sammet.
Ausbildung für alle möglich machen
Birgit Beierling
Gastbeitrag von Birgit Beierling
Birgit Beierling ist Referentin für Jugendsozialarbeit beim Paritätischen Gesamtverband. Sie erläutert in ihrem Gastbeitrag, wie Jugendsozialarbeit dazu beitragen kann, dass die Ausbildung von jungen Menschen gelingt.
"Welche Anerkennung bringt mir der Beruf, den ich wähle?"
Videointerview mit Joachim Gerd Ulrich
Joachim Gerd Ulrich forscht im BIBB zu den Themen Berufswahl und Ausbildungsmarkt sowie zu den Übergängen Schule - Berufsausbildung. Im Interview spricht er über Passungsprobleme, die identitätspsychologische Seite der Berufswahl und die Stärke von Klebeeffekten.
"Jede Maßnahme muss zu einem Abschluss führen"
Videointerview mit Matthias Anbuhl
Im Interview äußert sich der Leiter der Abteilung Bildungspolitik und Bildungsarbeit beim DGB-Bundesvorstand, Matthias Anbuhl, zum Modell der assistierten Ausbildung, zu den Maßnahmen des Übergangs allgemein und zur Ausbildungsgarantie, die der DGB fordert.
"Goldene Zeiten" für Ausbildungsplatzsuchende?
Videointerview mit Prof. Stefan Sell
Stefan Sell ist Professor für Volkswirtschaftslehre, Sozialpolitik und Sozialwissenschaften, Direktor des Instituts für Bildungs- und Sozialpolitik der Hochschule Koblenz - und ein Freund klarer Worte. Wir haben ihn dazu befragt, wie mehr Jugendliche aus dem Übergangssystem von der guten Lage auf dem Ausbildungsmarkt profitieren können.
Teilzeitberufsausbildung
Die Teilzeitberufsausbildung ist ein flexibles Ausbildungsmodell, das seit 2005 im Berufsbildungsgesetz (BBiG) verankert ist. Es führt zu einem vollwertigen Berufsabschluss und kann grundsätzlich in allen anerkannten Berufen des dualen Ausbildungssystems absolviert werden. Die Teilzeitberufsausbildung bietet Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Ausbildung und schafft für Betroffene Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufsabschluss. Dieses Ausbildungsmodell bietet nicht nur Vorteile für die Auszubildenden, sondern auch für Arbeitgeber und Gesellschaft, denn erfolgreiche Ausbildungsverläufe eröffnen berufliche Perspektiven, von denen alle Beteiligten profitieren.
Bis Ende 2019 war im BBiG geregelt, dass eine Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit bei berechtigtem Interesse möglich ist. Ein berechtigtes Interesse war zum Beispiel gegeben, wenn Auszubildende ein eigenes Kind oder einen pflegebedürftigen Angehörigen zu betreuen haben oder vergleichbar schwerwiegende Gründe vorlagen.
Durch die Neuregelung des BBiG im Januar 2020 sollte die Teilzeitberufsausbildung gestärkt und geöffnet werden. Seither gibt es keine Restriktionen in Bezug auf bestimmte Personengruppen mehr. Auf diese Weise haben auch andere Interessierte Zugang zu dieser Ausbildungsform.
Die einzige Voraussetzung für eine Ausbildung in Teilzeit ist eine Übereinkunft zwischen Auszubildenden und Ausbildungsbetrieb. Wenn Ausbildungsinteressierte einen passenden Ausbildungsbetrieb für die Teilzeitberufsausbildung gefunden haben, müssen der Ausbildungsbetrieb und die Auszubildende/der Auszubildende diese gemeinsam bei der zuständigen Stelle beantragen, denn die Entscheidung wird letztendlich von den zuständigen Kammern getroffen.
Berufsausbildung in Teilzeit - Zeigen sich Effekte der gesetzlichen Neuregelungen ab 2020?
Mit dem Berufsbildungsmodernisierungsgesetz wurde im Jahr 2019 auch die duale Berufsausbildung in Teilzeit neu geregelt: Diese sollte für einen größeren Personenkreis geöffnet und attraktiver ausgestaltet werden. Alexandra Uhly und Frank Neises (BIBB) analysieren in einem Fachbeitrag auf Basis der Berufsbildungsstatistik, ob die angestrebten Effekte auf die duale Berufsbildung eingetreten sind. Darüber hinaus geben sie einen Überblick über die Interessen von Gesellschaft, Individuen und Betrieben an Teilzeitberufsausbildung und diskutieren Chancen und Hemmnisse dieser Ausbildungsform.
BIBB: Empirische Analysen auf Basis der Berufsbildungsstatistik
Fachtagung "Ausbildung in Teilzeit stärken"
Die neuen Perspektiven durch die Erweiterung der Teilzeitberufsausbildung und die konkreten Herausforderungen für die Praxis diskutierten Expertinnen und Experten bei der gemeinsamen Fachtagung "Ausbildung in Teilzeit stärken" des Netzwerks Teilzeitberufsausbildung und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), organisiert von der BIBB-Fachstelle überaus, die am 17. Juni 2021 stattfand. Aktueller Anlass war eine im Juni 2021 veröffentlichte Empfehlung des BIBB-Hauptausschusses, die das im Januar 2020 durch eine Änderung des Berufsbildungsgesetzes erweiterte Instrument konkretisiert. Im Zentrum der Tagung stand die zeitliche und personelle Flexibilisierung der Ausbildung, die eine Anpassung an individuelle Bedarfe ermöglicht.
überaus: Dokumentation der Fachtagung "Ausbildung in Teilzeit stärken"
Videoclip: Berufsausbildung in Teilzeit
Mit einer Ausbildung in Teilzeit können auch dort Ausbildungsverhältnisse zustande kommen, wo dies sonst vielleicht nicht möglich wäre, zum Beispiel aufgrund von Elternschaft oder Pflegeaufgaben. Der Clip der Reihe "Ausbildung inklusiv gestalten" veranschaulicht an zwei Beispielen aus der Praxis, was Teilzeitausbildung bedeutet und wie sie gelingen kann.
überaus: "Ausbildung inklusiv gestalten"
Verbundausbildung
Bei der Verbundausbildung handelt es sich um ein Kooperationsmodell. Insbesondere kleine und mittlere, aber auch hochspezialisierte Betriebe verfügen häufig nicht über die Kapazitäten, um alle geforderten Ausbildungsinhalte zu vermitteln. Deshalb organisieren sie sich in Verbänden und kooperieren mit anderen Betrieben oder mit Bildungsträgern. Die Verbundausbildung bietet kleinen, mittleren und hochspezialisierten Betrieben die Möglichkeit, Teile der Ausbildung, die sie selber nicht anbieten können, auf mehrere Akteure zu verteilen. Dadurch können mehr Fachkräfte ausgebildet und die Zukunft dieser Betriebe gesichert werden.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie eine Verbundausbildung gestaltet werden kann:
- Ausbildung in einem Leitbetrieb mit Partnerbetrieb
- Auftragsausbildung
- Ausbildung mit einem Ausbildungsverein
- Ausbildungskonsortium
Ausbildungsunterstützung durch Patenmodelle
Ein Vorläufermodell der professionell unterstützten Ausbildung sind Patenmodelle, die durch ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer getragen werden. Patenschafts- und Mentoringprojekte bieten die Möglichkeit einer individuellen und unbürokratischen Unterstützung und Förderung. Häufig werden diese Modelle von Trägern der konfessionellen Wohlfahrtsverbände angeboten.
- überaus-Datenbank Förderprogramme
Unser Datenbestand enthält Informationen zu Förderprogrammen und -initiativen aus Bund, Ländern und EU. Sie betreffen die Handlungsfelder Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Ausbildung, Übergänge und Nachqualifizierung.
- foraus.de: Leitfaden für ausbildende Fachkräfte
Der Leitfaden erläutert, was alles dazugehört, um Auszubildende erfolgreich durch die Ausbildung zu führen. Die kompakten Informationen und Tipps helfen dem Ausbildungspersonal, schneller in die Aufgabe hineinzuwachsen und auf kritische Situationen besser vorbereitet zu sein.
- Praxisleitfaden: Azubis suchen und finden (PDF)
Vor allem KMU haben oft nicht die Zeit und das Personal, um aufwendige Auswahlverfahren zur Rekrutierung von Auszubildenden durchzuführen. Dieser Praxisleitfaden der Stadt Offenbach unterstützt dabei, Jugendliche über Ausbildungsberufe und offene Stellen zu informieren und sie anzusprechen. - involas: Passende Auszubildende finden und auswählen
Diese Handreichung enthält Empfehlungen für Ausbildungsverantwortliche zu den Themen Ausbildungsmarketing und Auswahlverfahren. Am Beispiel der Metall- und Elektroindustrie wird aufgezeigt, wie KMU passende Auszubildende finden können.
- Starter-Kit: Gute Ausbildung von Anfang an (PDF)
Die im Projekt AusbildungsMEISTER im Modellversuchs-Förderschwerpunkt "Qualitätsentwicklung und -sicherung in der betrieblichen Berufsausbildung" des BIBB entwickelte und bereits in KMU erprobte Arbeitsunterlage unterstützt Handwerksbetriebe bei der Strukturierung des Ausbildungsbeginns. - Initiative: Stark für die Ausbildung
Das Projekt Stark für Ausbildung der DIHK-Bildungs-GmbH und der Zentralstelle für Weiterbildung im Handwerk richtet sich an ausbildendes Personal und möchte bei der Integration schwächerer Jugendlicher in Ausbildung unterstützen.
- Ausbilderhandbuch
Das Ausbilderhandbuch der Initiative Stark für Ausbildung zum Download (PDF).
Dateigröße: 7,59 MB
Entwicklung des Ausbildungsmarktes 2023
Die Bilanz des Ausbildungsmarktes fällt besser aus als im Vorjahr. Allerdings nehmen die Passungsprobleme weiter zu. Analysen auf Basis der BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge und der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit.
2023
Fachkräftesicherung durch Vielfalt
17 Modellversuche beschäftigten sich mit der Fragestellung, wie insbesondere kleine und mittlere Unternehmen trotz rückläufiger Bewerberzahlen und eines bereits spürbaren Fachkräftemangels bei der Ausbildung unterstützt werden können.
BIBB-Modellversuche
Anforderungen an Jugendliche mit mittlerem Schulabschluss
Ausbildungsbetriebe haben zunehmend Probleme, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. Diese Analyse betrachtet die Rekrutierungsschwierigkeiten von Betrieben und die Anforderungen, die sie an Bewerberinnen und Bewerber stellen.
BIBB 2/2017
Selten genutzt, aber mit guten Prüfungserfolgsquoten
Wie verläuft die Berufsausbildung der Auszubildenden in Teilzeit? Im Beitrag von Alexandra Uhly wird der Ausbildungserfolg der Teilzeitausbildungsverhältnisse 2018 auf Basis der Berufsbildungsstatistik analysiert.
BWP 02/2020