20.01.2025 | Redaktion | BAG KJS

Übergang inklusiv weiterentwickeln

Positionspapier der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit

Die bisher umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Situation am Ausbildungsmarkt reichen aus Sicht der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) nicht aus, um allen jungen Menschen eine selbstbestimmte Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. In einem Positionspapier fordert der Verband deshalb umfassende Schritte zur Umsetzung von Inklusion am Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf: "Eine - wenn nicht gar die zentrale - Voraussetzung für die Teilhabe am Ausbildungs- und Berufsleben ist ein inklusives Bildungssystem."

Mit der Position "Den Übergang Schule – Beruf inklusiv weiterentwickeln" richtet sich die BAG KJS zum einen an Akteurinnen und Akteure der Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Jugendpolitik, die mit ihrer Gesetzgebung entscheidende Rahmenbedingungen gestalten. Zum anderen will sie Handelnde innerhalb der Jugendsozialarbeit zur selbstkritischen Reflexion anregen. Das Forderungspapier entstand im Rahmen des Projekts "Ausbildung garantiert!?, das von IN VIA Deutschland über die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) mit Mitteln aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes gefördert wird. Im Juni 2024 hatten Susanne Nowak und Mareike Krebs bei überaus einen Gastbeitrag zum Thema "Den Übergang Schule – Beruf inklusiv gestalten" veröffentlicht.

Das Positionspapier zeigt konkrete Handlungsbedarfe, die aus Sicht der Autorinnen und Autoren einen Paradigmenwechsel zu einem inklusiven und jugendgerechten Übergang junger Menschen anstoßen können:

  • Diskriminierende Zuschreibungen überwinden, niedrigschwellige Zugänge für alle gewährleisten
  • Den Übergang Schule – Beruf transparent gestalten
  • Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen stärken und individuelle Bedarfe ins Zentrum stellen
  • Potenziale von tragfähigen Beziehungen in der Jugendberufshilfe anerkennen
  • Den Übergang Schule – Beruf mit einem Übergangscoaching ergänzen
  • Jugendberufsagenturen inklusiv weiterentwickeln

Die Gestaltung eines inklusiven Ausbildungsmarktes hingegen bedeutet aus Sicht der BAG KJS, alle jungen Menschen in einem System zu fördern und Sondersysteme zu vermeiden: "Dies hätte zur Folge, den individuellen Lebenslagen der jungen Menschen entsprechend Lernprozesse inklusiv organisieren zu können, beispielsweise durch flexible Curricula (Modularisierung), Teilzeitberufsausbildung, Stufenausbildung sowie einer flexiblen Gestaltung von Prüfungen und einem Ausbau der Möglichkeiten zur Verlängerung der Berufsausbildung." Alle am Übergang beteiligten Akteursgruppen und die entsprechenden Politikfelder seien aufgefordert, die bestehenden Grenzen, die sich aus den versäulten Systemen der Arbeitsförderung, der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung, dem "regulären" dualen sowie dem schulischen Ausbildungsangebot ergeben, auf der Grundlage eines kohärenten Fördersystems aufzulösen.

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