23.01.2025 | Redaktion | ifo Institut

Schwierige Suche nach Auszubildenden

ifo Institut veröffentlicht Ergebnisse der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung

61 Prozent der Betriebe in Deutschland haben Schwierigkeiten beim Besetzen ihrer Ausbildungsplätze. Das ergab die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung, die das ifo Institut veröffentlicht hat. Als Hauptgrund hierfür wurde eine nicht ausreichende Anzahl an Bewerbungen genannt, dicht gefolgt von einer nicht ausreichenden Qualifizierung der Bewerbenden aus Sicht der Personalverantwortlichen. Unternehmen, die planen, nächstes Jahr keine Ausbildungsplätze mehr anzubieten, nennen vor allem fehlende Betreuungskapazitäten als Grund.

Bild: goodluz/Adobe Stock

Bei Großunternehmen waren die Probleme bei der Suche nach Azubis mit mehr als zwei Drittel (69 Prozent) am größten – dennoch erhöhten diese ihre Zahl an Auszubildenden im Vergleich zum Vorjahr am stärksten. Am seltensten stellte die Suche Betriebe mit 50 bis 249 Angestellten vor Herausforderungen (55 Prozent). In 40 Prozent der Betriebe ist im Ausbildungsjahr 2024/25 die Anzahl der Ausbildungsplätze gleichgeblieben. 24 Prozent der Firmen boten mehr Plätze an, 14 Prozent weniger. In 22 Prozent der Fälle wollten Unternehmen keine neuen Ausbildungsstellen schaffen.

Von den befragten Unternehmen, die im nächsten Jahr keine neuen Ausbildungsplätze wollen, gab über die Hälfte an, dass der Grund hierfür ein Fehlen von ausreichender Betreuungskapazität ist (52 Prozent). Knapp jedes vierte Unternehmen (24 Prozent) nannte zudem wirtschaftliche Gründe. Für 15 Prozent der Unternehmen ist der Nutzen von Auszubildenden für das Unternehmen zu gering. Der Größenklassenvergleich zeigt, dass große Unternehmen deutlich häufiger mit dem Problem der fehlenden Betreuungskapazitäten konfrontiert sind. In Unternehmen ab 500 Beschäftigten gaben 81 Prozent diesen Grund an, in Unternehmen mit 250 bis 499 Beschäftigten 54 Prozent. In kleinen Unternehmen waren es hingegen 44 Prozent (50 bis 249 Beschäftigte) und 45 Prozent (bis 49 Beschäftigte).

Betriebe sehen Veränderungsbedarf

Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Unternehmen sieht Veränderungsbedarf bei der Berufsausbildung in Deutschland. Von denjenigen, die einen Änderungsbedarf äußerten, forderten die meisten eine Modernisierung von Berufsschule und Lehrplänen einerseits (71 Prozent) und eine Verbesserung des Images der Berufsausbildung andererseits (71 Prozent). Etwas mehr als die Hälfte (52 Prozent) sprach sich für eine verstärkte Zusammenarbeit von Berufsschule und dem Ausbildungsbetrieb aus. Jedes dritte Unternehmen sieht die Erhöhung der Flexibilisierungsmöglichkeiten für Auszubildende als eine benötigte Verbesserung. 18 Prozent sprechen sich für das Ermöglichen internationaler Erfahrungen aus. Weitere 12 Prozent würden die Vergütung der Auszubildenden verbessern und 11 Prozent die Ausbildungsdauer verkürzen. Zudem äußerten die Unternehmen weitere Punkte, wie die Motivation der Auszubildenden, eine bessere schulische Vorbildung, zum Beispiel bezogen auf Digitalisierung sowie eine bessere Vorbereitung auf das Berufsleben.