15.04.2025 | Redaktion | SWK
Erfolgreichen Übergang ermöglichen
Kommission der KmK zeigt notwendige Kompetenzen und gibt Empfehlungen
Durch die Digitalisierung sowie den strukturellen und technologischen Wandel sind die Kompetenzanforderungen in vielen Berufen deutlich gestiegen. Diese Beobachtung nahm die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) zum Anlass, die konkreten fachlichen und sozialen Kompetenzen herauszuarbeiten, die am Ende der Sekundarstufe I erreicht werden müssen, um jungen Menschen den erfolgreichen Übergang in berufliche Ausbildung zu ermöglichen. Auf dieser Basis gibt die Kommission Empfehlungen für die Förderung Jugendlicher.
Die Situationsanalyse für das Gutachten "Kompetenzen für den erfolgreichen Übergang von der Sekundarstufe I in die berufliche Ausbildung sichern" hat gezeigt, dass die fachlichen und überfachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I in den letzten Jahren deutlich abgenommen haben. Erschreckend ist dabei vor allem die große Zahl an Schülerinnen und Schülern, die die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik verfehlen, weil ihnen damit die Teilhabe an Bildung, Arbeitswelt und Gesellschaft erschwert oder gar unmöglich gemacht wird. Die Ursachen hierfür liegen in fehlenden basalen Kompetenzen, aber auch in einem Mangel funktionaler Kompetenzen und einer unterentwickelten Selbstregulation.
Aus Sicht der SWK sollen alle Lernenden basale Kompetenzen und unverzichtbare funktionale Kompetenzen erreichen:
- Basale Kompetenzen für das schulische Weiterlernen sind Fähigkeiten und Fertigkeiten, ohne die das Weiterlernen kaum möglich ist. Sie umfassen im Deutschunterricht zum Beispiel Lese- und Schreibflüssigkeit, im Mathematikunterricht zum Beispiel Zahl- und Operationsverständnis sowie Rechenfertigkeiten.
- Funktionale Kompetenzen umfassen jeweils komplexe Fähigkeiten des fachbezogenen Handelns, die von allen Jugendlichen in alltäglichen und zukünftigen beruflichen Anforderungssituationen flexibel aktiviert werden sollen.
Die Empfehlungen der Kommission umfassen unter anderem die Stärkung der basalen und funktionalen Kompetenzen insbesondere in den Fächern Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften, im Übergangssektor verbunden mit einem Mentoring und einer Begleitung in die Ausbildung, die Weiterentwicklung des Fachunterrichts zur Erreichung der basalen und funktionalen Kompetenzen mit authentischen Lerngelegenheiten und dem Ausloten der Potenziale digitaler Tools sowie eine systematische Förderung der leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler durch unterrichtsintegrierte und additive Förderangebote.
"Mit gezielter Förderung können die Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern verbessert werden, die ansonsten die Mindeststandards nicht erreichen. Ein motivierender Unterricht, der die Kompetenzentwicklung in den Fokus rückt, wirkt sich sehr positiv aus", so Olaf Köller, Co-Vorsitzender der SWK und Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN).