10.02.2021 | Redaktion
Wirtschaftliche Lage leicht verbessert
Bank für Sozialwirtschaft veröffentlichte Ergebnisse einer Umfrage bei Trägern
Das Arbeitsfeld von mehr als jedem zweiten Träger der Kinder- und Jugendhilfe wird durch keinen der öffentlich ausgespannten Schutzschirme erfasst. Dies ist ein Ergebnis einer Befragung der Bank für Sozialwirtschaft zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Sozial- und Gesundheitswesen und die Freie Wohlfahrtspflege. Die anfangs hohen Auslastungsrückgänge haben sich in diesem Bereich seit Mai/Juni 2020 aber um etwa die Hälfte reduziert – von 43 auf 20 Prozent. Insgesamt hat sich die wirtschaftliche Lage der Befragten aus ihrer Sicht seither leicht verbessert.
Ausschnitt aus einer Statistik zur Auslastung der Träger
Die erste Befragung war vom 15. Mai bis zum 15. Juni 2020 durchgeführt worden, eine erneute Datenerhebung von Mitte November bis Mitte Dezember 2020. An der ersten Umfrage haben etwa 1.000 Akteure des Sozial- und Gesundheitswesens teilgenommen, an der zweiten rund 1.400. Etwa ein Drittel der Befragten in beiden Erhebungen zählte sich zum Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Die Unsicherheit der Träger hinsichtlich ihrer künftigen finanziellen Situation hat sich bis Ende 2020 eher verfestigt. Nur knapp 30 Prozent der Träger sehen die Kompensation von Ertragsausfällen durch die Schutzschirme als auskömmlich an, 58 Prozent erwarten einen Rückgang der Liquidität durch die Corona-Pandemie (Mai/Juli 2020: 66 Prozent). Mehr als die Hälfte der Befragten rechnen mit einer Refinanzierungslücke.
Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen beschäftigte sich die Erhebung auch mit dem Einfluss der Pandemie auf die Digitalisierung bei den Trägern: Aus ihrer Sicht hat die Bedeutung von Digitalisierung und Technik nicht nur zu Beginn der Krise, sondern auch in ihrem weiteren Verlauf stark zugenommen. Einem breiten Spektrum an digitalen Anwendungen von digitalen Bildungsformaten bis Online-Beratung messen sie eine hohe (und wachsende) Bedeutung für die Bewältigung der Krise bei; im Fokus stehen dabei web-basierte Anwendungen.
Mangelnde Personalkapazitäten
Vor allem in den Ausbau von Hard- und Software, in die Gestaltung neuer Formate zum Informationsaustausch sowie in die Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern investieren die Träger, um die Leistungsfähigkeit ihrer Einrichtungen zu verbessern. Als besonders hinderlich sehen sie dabei mangelnde Personalkapazitäten bei der Umsetzung an (Mai/Juni: 57 Prozent, November/Dezember: 73 Prozent). Bei der Fachkräftegewinnung (knapp 70 Prozent) und Personalentwicklung (47 Prozent, jeweils leicht gestiegen) haben sie entsprechend auch den höchsten Unterstützungsbedarf.
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