16.04.2020 | Redaktion | Der Paritätische
Solidarität und Unterstützung müssen praktisch bleiben
Wie sich Unterstützungsarbeit auch während der Corona-Krise umsetzen lässt
Die weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus wirken sich massiv auf das öffentliche Leben in Deutschland aus und erschweren damit auch die Beratungs- und Unterstützungsarbeit für geflüchtete Menschen. Der Paritätische hat eine Arbeitshilfe mit praktischen Tipps veröffentlicht, um Beratenden, Unterstützenden und weiteren in der Flüchtlingsarbeit Engagierten Anregungen zu geben, wie sich Beratung und Unterstützung für Geflüchtete auch in Zeiten der Corona-Pandemie umsetzen lässt.
Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens verändern den Alltag aller Menschen und der gesamten Gesellschaft. Die Corona-Krise betrifft uns alle, aber nicht alle gleichermaßen – vor allem geflüchtete Menschen spüren die Auswirkungen der Pandemie in besonderem Maße. In vielen Sammelunterkünften können die Hygienevorschriften zum gesundheitlichen Schutz gar nicht eingehalten werden. "Social distancing" und ein Rückzug in das eigene Zuhause sind für viele geflüchtete Menschen einfach nicht möglich.
Die Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 führen dazu, dass die Angebote von Beratungsstellen vielerorts für Geflüchtete nicht mehr wie gewohnt zugänglich sind. Sie können nicht mehr vor Ort und in einem persönlichen Austausch stattfinden – kunsttherapeutische Angebote, gemeinsame Freizeitausflüge oder Sprachkurse müssen abgesagt werden. Zudem fehlt es an zuverlässigen und mehrsprachigen Informationen zur aktuellen Lage.
Alternative Wege für die Unterstützungsarbeit
Einzelne Beratungsstellen und Projektverantwortliche haben bereits alternative Wege gefunden, wie sie ihre Angebote für Geflüchtete aufrechterhalten können, um zumindest ein Minimum an Beratung, Unterstützung und Austausch zu ermöglichen. Die Arbeitshilfe des Paritätischen zeigt Möglichkeiten auf, wie Beratungs- und Projektangebote vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Krise geplant und konkret durchgeführt werden können. Sie liefert einen Überblick über wichtige Quellen aktueller Informationen und die Rahmenbedingungen zur Nutzung aktueller Tools und gibt Tipps zur Umsetzung alternativer Unterstützungsarbeit.
Die praktischen Hilfestellungen sollen für neue Wege motivieren, um
- Zugänge zu Informationen für Geflüchtete aufrechtzuerhalten beziehungsweise zu erleichtern,
- alternative Kommunikationsstrukturen und digitale Formate auszuprobieren,
- die bisherige Unterstützungsarbeit sowie neue Projektideen weiterhin umsetzen zu können.