30.04.2020 | Redaktion | BAG KJS
Öffnung für Jugendberufshilfe gefordert
BAG KJS kritisiert mangelnde Chancengleichheit
Nach wochenlangen Schließungen werden die Schulen nun wieder schrittweise geöffnet. Bei den Berufsschulen gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Regelungen – zumeist gilt die Öffnung aber nur für Abschlussklassen. Aus Sicht der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) kommen dabei die Jugendlichen mit schlechteren Startchancen besonders schlecht weg. Wer zur Erreichung eines Schulabschlusses durch die Jugendberufshilfe unterstützt werde, bleibe außen vor, denn: "Aktuell dürfen diese Fördermaßnahmen nicht wieder aufgenommen werden." In einer Pressemitteilung legt die BAG KJS dagegen Einspruch ein und fordert Chancengleichheit für die Maßnahmen der Jugendberufshilfe.
Die BAG KJS hält die Benachteiligung von Unterstützungsangeboten wie der außerbetrieblichen Ausbildung, der ausbildungsbegleitenden Hilfen oder der assistierten Ausbildung für eine Fehlentscheidung, weil der Ausbildungserfolg der Jugendlichen dadurch stark gefährdet sei. "Jugendliche mit schlechteren Startchancen werden damit übersehen und erneut benachteiligt", sagt Lisi Maier, Vorsitzende der BAG KJS. "Bereits jetzt bleiben viel zu viele – über 2 Millionen - junge Menschen bei uns langfristig ohne Berufsabschluss und es besteht die Gefahr, dass diese Zahl in der aktuellen Krise erheblich ansteigt."
Die Arbeitsgemeinschaft fordert den Bund, die Länder und die Bundesagentur für Arbeit auf, eine gezielte Wiederaufnahme zeitnah zu ermöglichen: "Unsere Einrichtungen sind bereit und in der Lage, ihre Auszubildenden unter Berücksichtigung der geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen ab sofort wieder zu unterstützen."