24.04.2020 | Redaktion
Steigende Arbeitslosigkeit erwartet
IAB veröffentlicht Prognose für den deutschen Arbeitsmarkt
Ein Absinken der Zahl der Erwerbstätigen um rund eine Million Personen erwartet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in den kommenden Monaten. Zugleich geht das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit davon aus, dass die Arbeitslosenzahl auf über drei Millionen steigt. Die Kurzarbeit werde demnach aber weit stärker zunehmen als die Arbeitslosigkeit. Dies signalisiere eine starke Bereitschaft vieler Betriebe, ihre Arbeitskräfte zu halten. Dadurch dürfte sich die Verschlechterung der Arbeitsmarktzahlen noch vergleichsweise in Grenzen halten.
Nach Einschätzung des IAB steht der deutschen Wirtschaft die schwerste Rezession der Nachkriegsgeschichte bevor. Dabei gebe es aber ein große Unsicherheit über den Fortgang der Pandemie und der Eindämmungsmaßnahmen. In seiner Vorausschau geht das Institut von einem seit Mitte März anhaltenden, nahezu vollkommenen Ausfall der Wirtschaftstätigkeit in vielen Bereichen aus - aber auch von der Grundannahme, dass eine Öffnung vieler Wirtschaftsbereiche Schritt für Schritt bis zum Jahresende möglich ist: "Dabei wird davon ausgegangen, dass die Ausbreitung des Virus hinreichend unter Kontrolle gehalten werden kann, um neuerliche Eindämmungsmaßnahmen zu vermeiden, aber Auflagen wie das Abstandsgebot fortbestehen."
Entscheidend für die weitere Entwicklung sei, inwieweit der Arbeitsmarkt dem immensen Druck durch den gravierenden Einbruch der Wirtschaftsleistung standhalten könne. Umfassende politische Stützungsmaßnahmen für Betriebe und Beschäftigung seien dafür unverzichtbar. Neben den Maßnahmen zum Erhalt von Betrieben und Jobs komme es darauf an, die Arbeitslosigkeit zügig wieder abzubauen und einer drohenden Verfestigung entgegenzuwirken.