05.02.2025 | Redaktion | DIW Berlin

Risikofaktoren der Einsamkeit

Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)

In den letzten Jahren ist das Thema Einsamkeit zunehmend in den Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt, dass sich 19 Prozent der Menschen manchmal oder häufiger einsam fühlen; vor der Pandemie waren es nur 14 Prozent. Jüngere Menschen, Frauen, Personen mit geringerem Einkommen, Alleinlebende und Personen mit Migrationshintergrund fühlen sich besonders häufig einsam. Männliche Personen mit niedrigem Einkommen und Migrationshintergrund haben dabei den höchsten gemessenen Wert.

Beim Blick auf die verschiedenen Risikofaktoren zeigt sich, dass ein niedrigeres Einkommen eine besonders zentrale Rolle spielte. Beinahe alle Risikoprofile mit erhöhtem Auftreten von Einsamkeit hatten ein niedrigeres Einkommen als gemeinsamen Faktor. Auch ein Migrationshintergrund war häufig in den Profilen der gefährdeten Gruppen vertreten. Die regionale Betrachtung zeigt, dass das Gefühl, Gesellschaft zu vermissen, im Westen und Süden Deutschlands häufiger vorkommt als im Osten.

Die Prävention von Einsamkeit erfordert aus Sicht der Autorinnen maßgeschneiderte Ansätze für unterschiedliche Risikogruppen: "Da besonders häufig Menschen mit niedrigerem Einkommen, Migrationshintergrund oder einer Kombination aus mehreren Risikofaktoren einsam sind, sollten Maßnahmen spezifisch auf die Bedürfnisse und Lebensrealitäten dieser Zielgruppen abgestimmt sein." Die Befunde sollten auch bei politischen Entscheidungen, die die soziale Teilhabe betreffen, berücksichtigt werden, insbesondere bei Grundsicherung und Bürgergeld.

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