28.02.2025 | Redaktion
Finanzierung von Sprachkursen sichern
Forderungspapier zum Gesamtprogramm Sprache der Bundesregierung
Eine bedarfsgerechte Finanzierung des Gesamtprogramms Sprache fordert ein Zusammenschluss von Verbänden im Bildungsbereich und Gewerkschaften. Die geplanten Mittelkürzungen im Haushaltsentwurf 2025 gefährden aus ihrer Sicht nicht nur die Fortführung von Integrations- und Berufssprachkursen, sondern auch die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe hunderttausender Zugewanderter: "Ohne ausreichende Finanzierung können weniger als die Hälfte der benötigten Kurse stattfinden, wodurch Fachkräftemangel und soziale Ausgrenzung weiter verschärft werden."
Integrations- und Berufssprachkurse sind zentrale Instrumente zur gesellschaftlichen Integration und beruflichen Eingliederung. Zusammen mit dem Programm KompAS (Kompetenzfeststellung, frühzeitige Aktivierung und Spracherwerb) dient das Gesamtprogramm Sprache (GPS) der Förderung der deutschen Sprache und damit der Integration zugewanderter Menschen in den deutschen Arbeitsmarkt. Die im Haushaltsentwurf 2025 vorgesehenen Mittelkürzungen gefährden aus Sicht der Verbände und Gewerkschaften die Fortführung dieser Maßnahmen.
Bereits 2024 konnte der Bedarf an Sprachkursen nach ihrer Erfahrung nicht gedeckt werden. Für 2025 sei die Finanzierungssituation noch prekärer: "Für erwartete 326.000 Teilnehmende in Integrationskursen wurden lediglich 500 Millionen Euro eingeplant – das reicht nicht einmal für 147.000 Personen." Trotz der am 29. Januar beschlossenen zusätzlichen Mittel bleibe die Situation der Integrationssprachkurse (IK) angespannt, da die Finanzierung nur bis Ende Juni sichergestellt sei. Auch bei den Berufssprachkursen (BSK) bestünden Finanzierungslücken – nur etwa 30 Prozent der notwendigen neuen Kurse könnten finanziert werden.
Planungssicherheit gefordert
Konkret fordern die Verbände und Gewerkschaften deshalb eine Erhöhung des Kostenerstattungssatzes, grundlegende Verwaltungsvereinfachungen und eine verlässliche Einhaltung des Zahlungsziels für durchgeführte Kurse von 30 Tagen, Planungssicherheit für Sprachkursträger und Lehrkräfte, wettbewerbsfähige Einkommen und Arbeitsbedingungen, die dem Qualifikationsniveau der Lehrkräfte entsprechen, zusätzliche Mittel zur digitalen Qualifizierung von Lehrkräften sowie Ausstattung der Träger, einen Anspruch auf adäquate Sprachförderung für alle Zugewanderten sowie mehr Gestaltungsspielraum für Träger und Lehrkräfte, um den Lernweg der Teilnehmenden flexibler und individueller zu gestalten – auch mit digitalen Lernsettings.