16.05.2023 | Redaktion | BIBB
Mobilität beim Übergang in Ausbildung
Studie des BIBB untersucht fördernde und hemmende Faktoren
Fast 40 Prozent der Jugendlichen im Übergang in Berufsausbildung werden für ihre Ausbildung mobil. Wie eine neue Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt, wirken enge soziale Bindungen hemmend auf die Bereitschaft, eine Ausbildung in einer anderen Region zu beginnen. Förderlich sind dagegen das Streben nach höheren Bildungsabschlüssen und ungünstige berufliche Strukturen im Umfeld der jungen Menschen: eine geringere Verfügbarkeit des angestrebten Berufsfeldes vor Ort sowie eine geringere Attraktivität der Heimatregion erhöhen die Mobilität.
Die aktuelle Lage auf dem deutschen Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt ist durch starke regionale Unterschiede bei den beruflichen Möglichkeiten geprägt. Die räumliche Mobilität von Jugendlichen beim Start in die Ausbildung ist deshalb in Regionen mit ungünstigen Voraussetzungen ein wichtiges Mittel, um Passungsprobleme zu verringern und Jugendlichen einen erfolgreichen Übergang in die Ausbildung zu erleichtern. Wie die Studie von Linda Hoffmann und Alexandra Wicht zeigt, führt dies dazu, dass 16 Prozent der jungen Menschen innerhalb und 22 Prozent zwischen regionalen Arbeitsmärkten mobil sind, um einen passenden Ausbildungsplatz zu finden. Neben ihren individuellen beruflichen Orientierungen sowie den räumlichen Gelegenheitsstrukturen beeinflusst eine längere Suchdauer auf dem Ausbildungsmarkt die Entscheidung zur Mobilität.
Die Autorinnen des BIBB erarbeiteten die Studie im Rahmen der wissenschaftlichen Nachwuchsgruppe "Berufliche Orientierung und ihre Realisierung: Übergänge junger Menschen in die Berufsausbildung im räumlichen Kontext" (BOR³). Sie verwendeten dazu repräsentative Längsschnittdaten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) zum Mobilitätsverhalten innerhalb regionaler Arbeitsmärkte mit tendenziell kürzeren Wegstrecken sowie Mobilität zwischen regionalen Arbeitsmärkten mit eher längeren Wegstrecken. Um die Rolle räumlicher Gelegenheitsstrukturen für Mobilitätsentscheidungen abzubilden, werteten sie zusätzlich Regionaldaten aus.