11.09.2020 | Redaktion | BAG ÖRT
Lebensweltorientierter Zugang
BAG ÖRT veröffentlicht Handreichung zu virtuellen Jugendberufsagenturen
Virtuelle Jugendberufsagenturen sind ein weiterer logischer Schritt von Digitalisierung am Übergang Schule-Beruf. Doch was heißt das konkret für die Zielgruppen der Jugendsozialarbeit nach § 13 SGB VIII? Bieten anonyme, niedrigschwellige Ansätze zu den Angeboten der Jugendberufsagenturen eine Chance, einen lebensweltorientierten Zugang zu schwer erreichbaren Jugendlichen zu finden? Eine neue Broschüre der Bundesarbeitsgemeinschaft örtlich regionaler Träger der Jugendsozialarbeit (BAG ÖRT) bietet Handlungsempfehlungen für die Konzeptualisierung und Ausgestaltung virtueller Jugendberufsagenturen.
Die BAG ÖRT formuliert darin praxisbezogene Handlungsempfehlungen an der Schnittstelle von Nutzerforschung und Jugendmedienforschung sowie Rückmeldungen aus der Praxis der Jugendsozialarbeit. Ziel ist es, konkrete Anregungen an die Hand zu geben, um die Zielgruppen der sozial benachteiligten und individuell beeinträchtigten Jugendlichen besser in den Digitalisierungsprozessen mitzudenken. Es handelt sich um eine überarbeitete Neuauflage, die um eine Checkliste zur Selbstbewertung ergänzt wurde.
Unter "virtuellen Jugendberufsagenturen" versteht man Websites und virtuelle Räume, welche die Angebote der rechtskreisübergreifenden Kooperation und beruflichen Integration ergänzend virtuell beziehungsweise digital zugänglich machen. Damit soll allen Jugendlichen ein niedrigschwelliger, lebensweltorientierter Zugang zu den realen Angeboten der Jugendberufsagenturen ermöglicht werden. Im ländlichen Raum sollen sie infrastrukturell bedingt dezentralisiert arbeitende Rechtkreise zusammenführen. In Ballungszentren werden sie als Erstkontaktmöglichkeit und jugendgerechter Zugang zu bereits verankerten Strukturen betrachtet. Auf diese Weise können virtuelle Jugendberufsagenturen eine wegbereitende Rolle am Übergang Schule-Beruf einnehmen.
Weitere Informationen
- BAG ÖRT: Virtuelle Jugendberufsagenturen (PDF)
Die aktualisierte Neuauflage der Broschüre enthält nun auch eine Checkliste, die schon zu einem frühen Zeitpunkt der Konzeption von virtuellen Angeboten in Jugendberufsagenturen genutzt werden kann.