18.07.2024 | Redaktion | BAG Arbeit | BAG KJS

Kürzungen bei den Jobcentern

Fachverbände befürchten negative Folgen für junge Menschen.

Der Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2025 sieht deutliche Kürzungen bei den Mitteln für Jobcenter vor. So sind für Leistungen zur Eingliederung in Arbeit nur noch 3,7 Milliarden Euro eingeplant, 450 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Nach einer ersten Einschätzung von Fachverbänden der Jugendhilfe und der Jugendsozialarbeit werden junge Menschen unter 25 Jahren mit intensivem Unterstützungsbedarf dadurch stark benachteiligt. In einem Brief an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil warnen sie vor den Folgen der Kürzungen.

Bild: bluedesign/Adobe Stock

Insgesamt ist das Budget um 1,25 Milliarden Euro geringer als im Vorjahr. Diese Kürzungen werden unter anderem durch die Übertragung bestimmter Zuständigkeiten auf die Agenturen für Arbeit begründet. Verbände der Jugendsozialarbeit und der Jugendhilfe fürchten deshalb, dass junge Menschen dem Risiko ausgesetzt werden, nicht oder ungeeignet gefördert zu werden. Ihre beruflichen und sozialen Probleme würden sich verhärten und es drohe das Einsetzen einer Abwärtsspirale, an deren Ende sich verstetigte Langzeitarbeitslosigkeit, Armut und sozialer Ausschluss befänden. Die  Bundesarbeitsgemeinschaft katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJ), die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA), der Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe (BVkE), der Evangelische Erziehungsverband (EREV) sowie der Evangelische Fachverband für Arbeit und soziale Integration (EFAS) haben Argumente und Forderungen zur Rücknahme der Kürzungen zusammengestellt.

Im Auftrag der Jobcenter ihre Einrichtungen und Sozialunternehmen Qualifizierungs- und Orientierungsmaßnahmen an, um junge Menschen auf dem Weg in eine selbstbestimmte berufliche Zukunft zu begleiten. Durch die geplanten Kürzungen sei zu befürchten, dass die notwendige Arbeit deutlich reduziert oder eingestellt werden müsse. Die Verbände formulieren als Forderung an den Bundesminister für Arbeit und Soziales: "Wir appellieren an Sie, ein besonderes Augenmerk auf die Teilhabe- und Chancengerechtigkeit zu legen, welche unabhängig von Fragen der Herkunft, des Wohnorts und des Leistungsbezugs zu realisieren ist. Statt strukturelle Benachteiligung zu verschärfen, benötigen wir eine angemessene und verlässliche Mittelausstattung der Jobcenter in den Verwaltungsbudgets und ganz besonders in den Eingliederungsbudgets, um weiterhin bedarfsorientierte Angebote der beruflichen Orientierung und Qualifizierung leisten zu können."

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