27.07.2021 | Redaktion | BAG KJS
Jugendwohnen schafft Chancen
Neue Broschüre der BAG KJS mit Praxisbeispielen und Forderungen für die Weiterentwicklung veröffentlicht
Eine Unterkunft kombiniert mit sozialpädagogischer Begleitung ist das Konzept des Jugendwohnens. Die BAG KJS stellt in einer neuen Informationsbroschüre zum Jugendwohnen Praxisbeispiele vor, um den Einfluss des Jugendwohnens auf die Chancengerechtigkeit von jungen Menschen in verschiedenen Lebenssituationen zu beleuchten. Zudem leitet sie aus den Praxisbeispielen Forderungen zur Sicherung und Weiterentwicklung des Angebots ab.
Bild: Ausschnitt der Titelseite (bearbeitet), BAG KJS
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit e. V. (BAG KJS) stellt das Jugendwohnen kompakt in einer neuen Broschüre vor. Unter dem Leitsatz "Das Jugendwohnen fördert Chancengerechtigkeit", berichten darin junge Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen, welche Möglichkeiten das Jugendwohnen ihnen eröffnet hat. Die Chance auf Mobilität, um eine Ausbildung oder Blockunterricht fernab vom Heimatort zu absolvieren, ist eines der vorgestellten Potenziale. Auch die Chance auf einen Wohnortswechsel als "Neuanfang" wird thematisiert – im vorgestellten Beispiel, weil ein Zusammenleben mit der Familie auf Grund schwieriger Verhältnisse nicht mehr möglich war. Weitere Praxisbeispiele berichten von der Möglichkeit, junge Menschen mit Behinderungen und junge Geflüchtete durch das Jugendwohnen in ihrer Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben zu unterstützen.
Verbunden mit den Praxisbeispielen leitet die BAG KJS zudem Forderungen ab, welche Förderinstrumente aus ihrer Sicht aufrechterhalten und ausgebaut werden müssten, um das Angebot des Jugendwohnens langfristig zu sichern und weiterzuentwickeln. Dazu gehören unter anderen die Forderungen, das Jugendwohnen müsse für alle Auszubildenden, auch in rein schulischer Ausbildung, bezahlbar sein, Fördermöglichkeiten für junge Geflüchtete über das 18 Lebensjahr hinaus und eine Verbesserung der digitalen Infrastruktur. Eine weitere Forderung besteht darin, allen jungen Menschen bei Bedarf im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe das Jugendwohnen zu ermöglichen, Carleleaver und von Wohnungslosigkeit bedrohte Jugendliche eingeschlossen.
Jugendwohnen als Teil der Jugendsozialarbeit
Das Jugendwohnen bietet jungen Menschen zwischen 14 und 27 Jahren sowohl eine Unterkunft als auch sozialpädagogische Begleitung. Damit zielt es darauf ab, junge Menschen am Übergang von der Schule in Ausbildung und Arbeit in ihren beruflichen und persönlichen Zielen zu unterstützen und die Persönlichkeitsentwicklung und Alltagskompetenz zu fördern. Als Teil der Jugendsozialarbeit nach Paragraf 13 (3) SGB VIII wird das Jugendwohnen bundesweit in über 500 Einrichtungen angeboten und jährlich von etwa 200.000 jungen Menschen in Anspruch genommen.
Weitere Informationen
- BAG KJS Broschüre "Chancen schaffen: Jugendwohnen" (PDF)
Die BAG KJS ist der Zusammenschluss katholischer bundeszentraler Organisationen und Landesarbeitsgemeinschaften in Deutschland. Zu ihren vielfältigen Aufgaben gehört die Bereitstellung von Informationen aus den Themenfeldern der Jugendsozialarbeit, wie dem Jugendwohnen.