02.05.2023 | Redaktion | BMBF
"Integration durch Bildung"
Neues ESF Plus-Förderprogramm gestartet
Nach wie vor hängen in Deutschland die Bildungschancen junger Menschen stark von ihrer sozialen Herkunft ab. Mit einem neuen Förderprogramm setzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) an diesem Punkt an: Hauptziel von "Integration durch Bildung" ist die "Schaffung von gleichen Bildungschancen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unabhängig von ihren sozialen oder kulturellen Herkunft". Mithilfe von so genannten "Forschungs-Praxis-Tandems" sollen unter anderem Bildungsangebote für Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte entwickelt werden.
Empowermentmaßnahmen und Bildungsangebote für Frauen mit Migrationshintergrund und/oder Fluchtgeschichte sind einer der beiden Themenschwerpunke der Forschungstandems von Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit Migrantenorganisationen oder Bildungsträgern; der andere ist die Stärkung von "diversitätssensiblem Handlungswissen im Bildungssystem". In den Förderrichtlinien heißt es zu diesem Schwerpunkt: "Um im Bildungssystem Zugangs- und Teilhabebarrieren für Menschen mit Migrationsgeschichte wirksam abzubauen, braucht es ein hohes Maß an Diversitätssensibilität in Bildungspraxis und -verwaltung. Das Ziel ist ein produktiver und potenzialorientierter Umgang mit gesellschaftlicher Heterogenität." Praxisorientierte Forschung könne bestehende Maßnahmen zum Auf- und Ausbau von Diversitätssensibilität analysieren, weiterentwickeln und erproben und dadurch Menschen mit Migrationsgeschichte bessere Bildungschancen eröffnen.
Das Programm will zu einem besseren Verständnis davon beitragen, wie neben den institutionellen Rahmenbedingungen auch unterschiedliche Einstellungen und biographische Sozialisationserfahrungen auf den Bildungserfolg von jungen Menschen mit Migrationsgeschichte wirken. Ein besonderer Forschungsbedarf besteht aus Sicht der Programmverantwortlichen bei Mädchen und Frauen mit Migrationsgeschichte: "Statistisch gesehen schneiden Mädchen mit Migrationsgeschichte im schulischen Bereich zwar zunächst besser ab als Jungen, insbesondere im Anschluss an die Schule sind sie jedoch besonderen Benachteiligungen ausgesetzt, etwa beim Übergang in Ausbildung und Studium sowie beim Eintritt in das Berufsleben."
Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. In der ersten Stufe ist eine Projektskizze bis zum 27. August 2023 in elektronischer Form und bis zum 01. September in schriftlicher Form einzureichen. Die Bewerberinnen und Bewerber, deren Projektskizzen positiv bewertet wurden, werden im zweiten Schritt aufgefordert, einen förmlichen Förderantrag vorzulegen.
Weitere Informationen
- ESF: Integration durch Bildung
Auf der ESF-Seite zum Programm sind unter anderem die Förderrichtlinie, die allgemeinen ESF-Fördergrundsätze und die konkreten Projektauswahlkriterien zu finden.