19.07.2021 | Redaktion | REHADAT
Inklusionsbetriebe bundesweit
Aktualisiertes REHADAT-Verzeichnis mit 1.000 Unternehmen liegt vor
Ein Verzeichnis aller Inklusionsbetriebe in Deutschland bietet REHADAT, das zentrale Informationsangebot zur beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln. In der aktuellen zehnten Auflage sind 1.000 Betriebe verzeichnet, die schwerbehinderten Menschen eine inklusive und gleichberechtigte Teilhabe am allgemeinen Arbeitsmarkt bieten. Viele der Betriebe stammen aus Branchen, die von den Folgen der Pandemie stark betroffen sind.
In dem nach Bundesländern sortierten Verzeichnis sind etwa ein Drittel der aufgelisteten Betriebe in Nordrhein-Westfalen angesiedelt. Gemessen an der Bevölkerungszahl ist die Anzahl der Inklusionsbetriebe in Berlin besonders hoch, gefolgt von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Die Daten basieren auf Listen der Integrationsämter, Eigenmeldungen von Betrieben und Hinweisen der Bundesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen e. V.
Zu den Zielgruppen der Betriebe gehören Menschen mit Schwerbehinderung, deren Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt besonders schwierig ist. Gründe dafür können die Art und Schwere der Behinderung sein sowie zusätzliche Umstände, die eine Vermittlung hemmen – zum Beispiel Alter, Langzeitarbeitslosigkeit und mangelnde Qualifizierung. Weitere Zielgruppen sind Abgänger von Förderschulen oder Frauen und Männer, die bisher in einer Werkstatt für behinderte Menschen gearbeitet haben, sowie behinderte oder von Behinderung bedrohte psychisch kranke Menschen.
Der Anteil schwerbehinderter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt in Inklusionsbetrieben zwischen 30 und 50 Prozent. Es können rechtlich selbstständige Unternehmen sein oder unselbständige Betriebe und Abteilungen von Unternehmen und öffentlichen Arbeitgebern. Sie bieten Arbeitsplätze mit tariflicher oder ortsüblicher Bezahlung, arbeitsbegleitende Betreuung und je nach Bedarf auch berufliche Qualifizierungsmaßnahmen.
Umsatzausfälle durch Corona-Auswirkungen
Die Auflistung zeigt, dass viele der Inklusionsbetriebe aus Branchen kommen, die von coronabedingten Umsatzausfällen besonders stark betroffen sind. Besonders häufig verzeichnet sind die Gastronomie-, Hauswirtschafts- und die Dienstleistungsbranche. Dazu gehören unter anderem Tätigkeiten wie Catering, Gebäudereinigung, Hausmeisterservice und die Arbeit in (Groß)Küchen und Hotels. Auch Garten- und Landschaftsbau sowie der Handel sind häufig vertreten.
Angesichts der anhaltend angespannten Situation Anfang 2021 verlängerte die Bundesregierung die Antragsfrist auf Hilfen aus dem Corona-Teilhabe-Fonds, der speziell zur Unterstützung für Einrichtungen der Behindertenhilfe, Sozialkaufhäuser und gemeinnützigen Sozialunternehmen, zu denen auch die Inklusionsbetriebe zählen, beschlossen worden ist. Damit wird das Ziel verfolgt, den Einrichtungen und Betrieben bei der Überwindung der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie zu helfen.