12.10.2022 | Redaktion | BIBB
Hermann-Schmidt-Preis 2022 verliehen
Erste Vergabe nach zweijähriger coronabedingter Unterbrechung
"Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Aus- und Weiterbildung" – so lautete das Thema des diesjährigen Wettbewerbs um den Hermann-Schmidt-Preis. Für ihre herausragenden Konzepte und Modelle wurden vier Projekte aus Düsseldorf, Köln, Hamburg und Paderborn ausgezeichnet. Hermann-Schmidt-Preisträger 2022 wurde das Projekt "HANDWERKhochN – Nachhaltigkeit in Handwerksbetrieben stärken!" der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) in Düsseldorf. Es verknüpft besonders überzeugend die Schwerpunkte Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Die Preisträgerinnen und Preisträger vom Projekt "HANDWERKhochN" mit BIBB-Präsident Esser - Bild: BIBB
Das Projekt bildet Betriebsinhaberinnen und -inhaber zum Thema Nachhaltigkeit durch die Anwendung digitaler Management-Instrumente weiter. In Form von Workshops und persönlichen Beratungen lernen sie, wie sie ihren Betrieb nachhaltiger aufstellen können. Das Herzstück der Instrumente ist der Nachhaltigkeits-Navigator Handwerk, ein webbasiertes Tool, das eine Bestandsaufnahme der Nachhaltigkeitsaktivitäten im jeweiligen Handwerksbetrieb ermöglicht. Darüber lassen sich konkrete Nachhaltigkeitsziele formulieren und eine Nachhaltigkeitsstrategie ableiten.
Ein Sonderpreis ging an das Projekt "NETZWERK Q 4.0 – Netzwerk zur Qualifizierung des Berufsbildungspersonals im digitalen Wandel" des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Ziel des Projektes ist es, eine flächendeckende Qualifizierung des Ausbildungspersonals durch die Entwicklung und Implementierung passgenauer und innovativer Weiterbildungsangebote zu erreichen. Dabei beziehen sich nicht nur die Inhalte der Weiterbildungsangebote auf die Digitalisierung, sondern auch die Maßnahmen selbst werden über ein eigens für das Projekt konzipiertes Blended-Learning-Konzept in digitaler Form durchgeführt.
Innovative Konzepte
Einen weiteren Sonderpreis erhielt der "AzubiGuide" der EDEKA Juniorengruppe in Hamburg. Die EDEKA-Auszubildenden haben mit dem AzubiGuide die Möglichkeit, ihre Ausbildungsnachweise einfach und digital zu führen. Sie können mit ihm unter anderem ihren Ausbildungsstand und eine Übersicht ihrer Ausbildungsnachweise abrufen und sehen, welche Nachweise sie noch verbessern müssen. Ausbildungsnachweise können sie direkt in der App schreiben oder über die Sprachsteuerung diktieren.
Der dritten Sonderpreis nahmen die Vertreterinnen und Vertreter des Projekts "Sicherung der fachpraktischen Reha-Ausbildung durch Virtual Reality" der IN VIA St. Lioba gGmbH in Paderborn entgegen. Das Projekt war konzipiert worden, um Auszubildenden mit Handicap während der Corona-Pandemie die Möglichkeit zu eröffnen, auch außerhalb der Werkstätten und unabhängig vom Einsatz von Material und Maschinen im Rahmen ihrer fachpraktischen Ausbildung prüfungsrelevante Ausbildungsinhalte zu vertiefen. Dabei werden zum Beispiel im Bereich der Holz- und Malerarbeiten einzelne Arbeitsgänge durch Virtual Reality detailliert eingespielt, so dass die Jugendlichen sämtliche Arbeitsabläufe in einer VR-Umgebung ausführen können.