10.06.2021 | Redaktion | IAB
Helfertätigkeiten stark betroffen
IAB analysierte Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt
Die Zahl der offenen Stellen und die Zahl der Beschäftigten sind infolge der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen – aber nicht gleichermaßen in allen Bereichen. Während die Nachfrage nach Arbeitskräften mit den beruflichen Anforderungsniveaus "Spezialist" oder "Experte" sich als relativ robust erwies, sank sie bei den "normalen" Fachkräften und vor allem bei den geringer qualifizierten Beschäftigten in Helfertätigkeiten erheblich stärker. Das zeigte eine Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Statistik: IAB
Helfertätigkeiten setzen keine oder nur eine maximal einjährige Ausbildung voraus. Für die Tätigkeiten von Fachkräften wird eine Berufsausbildung benötigt. Spezialisten- oder Expertentätigkeiten schließlich erfordern den Abschluss einer Meister- beziehungsweise Technikerausbildung oder einen Hochschulabschluss. Über längere Zeit war sowohl die Beschäftigung von hochqualifizierten Arbeitskräften als auch die Beschäftigung von Arbeitskräften im Helferbereich vergleichsweise stark angestiegen. Die Beschäftigung von Fachkräften mit Berufsausbildung hatte währenddessen ebenfalls zugenommen, aber in geringerem Umfang.
Im Pandemie-Jahr 2020 ist sowohl für Helfer als auch für Fachkräfte ein Rückgang der offenen Stellen und der Zahl der Beschäftigten zu verzeichnen. Bei den Experten- und Spezialisten-Tätigkeiten ging dagegen lediglich das Stellenangebot zurück – und auch das nur geringfügig. Dies deutet darauf hin, dass Betriebe verstärkt versuchen, diese Beschäftigtengruppe weiter im Betrieb zu halten. Denn wenn Betriebe diese gut qualifizierten und am Markt teils sehr stark gefragten Arbeitskräfte nach Ende der Krise wieder einstellen möchten, ist dies unter Umständen ein schwieriges und nicht selten kostspieliges Unterfangen.
Grundsätzlich empfiehlt des IAB, die Investitionen in Aus- und Weiterbildung aufrechtzuerhalten oder sogar zu erhöhen, denn: "Passende Qualifikationen erleichtern berufliche Umbrüche und verhindern so längere Phasen der Arbeitslosigkeit."