09.12.2022 | Redaktion | BMBF
Exzellenzinitiative Berufliche Bildung
Neues Vorhaben des Bildungsministeriums zur Fachkräftesicherung
Im Oktober hat die Bundesregierung ihre Fachkräftestrategie beschlossen. Ein Baustein darin ist die Exzellenzinitiative Berufliche Bildung des BMBF. Damit will die Ministerin Bettina Stark-Watzinger für "neuen Schub in der Fachkräftesicherung und Qualifizierung" sorgen. Die Initiative soll die Attraktivität einer dualen Berufsausbildung für alle jungen Menschen erhöhen – unter anderem durch eine Stärkung der Berufsorientierung, um den Übergang von der Schule in den Beruf zu erleichtern. Dabei sollen auch die Gymnasien mehr in den Blick genommen werden.
Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger Bild: BMBF
Das BMBF versteht die Exzellenzinitiative Berufliche Bildung als eine Dachmarke, unter der es bestehende Aktivitäten gezielt weiterentwickelt und neue Vorhaben bündelt, um die Ziele der Initiative möglichst wirkungsvoll zu erreichen. Sie soll bis 2026 mit insgesamt rund 750 Millionen Euro ausgestattet werden. Die Exzellenzinitiative soll über die einzelnen Bestandteile und deren Startpunkte im Laufe der Wahlperiode sowie vernetzt mit Allianzaktivitäten wie dem Sommer der Berufsbildung mit einer gezielten und fortlaufenden Kommunikationsstrategie begleitet werden.
Die Exzellenzinitiative Berufliche Bildung hat drei Zielrichtungen:
1. Die bessere Förderung individueller Chancen mit gezielten Verbesserungen insbesondere beim Aufstiegs-BAföG. So sollen das Aufstiegs- und Weiterbildungsstipendium ausgebaut und die Begabtenförderungswerke für die berufliche Bildung geöffnet werden. Gestärkt werden soll die Berufsorientierung – gezielt auch an den Gymnasien.
2. Impulse für innovative und exzellente Berufsbildungsangebote und eine moderne Berufsbildungsinfrastruktur: Insbesondere mit dem neuen Wettbewerb InnoVET Plus will das BMBF die Entwicklung und Erprobung von attraktiven Qualifizierungsangeboten in der Aus-, Weiter- und Aufstiegsfortbildung unterstützen und sie mit übergeordneten Strategien der Bildungspolitik, wie der Nationalen Weiterbildungsstrategie verzahnen. Unterstützt wird auch die bessere Förderung von exzellentem Ausbildungs- und Prüfpersonal. Nicht zuletzt geht es um die Erleichterung der digitalen Kommunikation und den Abbau von Digitalisierungshemmnisse in der beruflichen Bildung.
3. Maßnahmen, die die internationale Sichtbarkeit und Mobilität erhöhen und die eine internationale Perspektive auch in der beruflichen Bildung zur Selbstverständlichkeit machen: So sollen die europäische und internationale Berufsbildungszusammenarbeit sowie der bilaterale Austausch mit einzelnen Ländern verstärkt werden. Den Anerkennungszuschuss will das BMBF auf eine verlässliche Grundlage stellen und einen Konsultationsprozess unter Einbeziehung relevanter Stakeholder anstoßen, um zu klären, wie ein deutscher beruflicher Austauschdienst zur Stärkung der Mobilität in der beruflichen Bildung beitragen kann.