Redaktion | IAB
Geförderte Weiterbildungen helfen
IAB untersuchte Wirkungen von Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik
Arbeitslosigkeit im frühen Erwerbsleben kann sich langfristig negativ auf die Erwerbschancen im weiteren Lebensverlauf auswirken. Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik haben das Ziel, die Erwerbschancen der Teilnehmenden zu verbessern, indem sie zum Beispiel Berufserfahrung, berufliche Kenntnisse oder auch berufliche Kontakte vermitteln. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat verschiedene Maßnahmen untersucht und festgestellt, dass geförderte berufliche Weiterbildungen besonders erfolgversprechend sind – im Gegensatz zu Ein-Euro-Jobs.
Die langfristige positive Wirkung kurzer betrieblicher Trainingsmaßnahmen (MAG) auf die Erwerbschancen junger Arbeitsloser Grafik: IAB
Geförderte berufliche Weiterbildungen zeigen langfristig deutliche positive Beschäftigungswirkungen für junge Erwachsene. Auch Trainingsmaßnahmen in Betrieben verbessern die Erwerbschancen deutlich – oft auch langfristig. Außerdem können sie junge Erwachsene, die Schwierigkeiten beim Übergang zwischen Schule und Beruf haben, bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützen. Die kürzeren Maßnahmen bei Trägern zeigen ebenfalls positive, aber meist weniger starke Effekte. Sie entfalten ihre größte Wirkung bei arbeitsmarktfernen jungen Erwachsenen sowie bei jungen Menschen, die Schwierigkeiten beim Übergang zwischen Schule und Beruf hatten.
Ein-Euro-Jobs steigern die Erwerbschancen dagegen kaum und haben sich nur für bestimmte Gruppen als förderlich erwiesen. Das gilt zum Beispiel für junge Menschen ohne Berufsabschluss oder ohne Erwerbserfahrung, aber auch für junge Mütter in Paarfamilien. Deshalb ist gerade bei Ein-Euro-Jobs ein zielgenauer Einsatz wichtig. Für die Gesamtgruppe junger Erwachsener tragen Ein-Euro-Jobs nicht zu einer langfristig positiveren Entwicklung bei.
Allerdings sind aus Sicht des IAB noch wichtige Fragen für die künftige Forschung offen. So gibt es bislang keine gesicherten Erkenntnisse darüber, wie weitere Maßnahmen, zum Beispiel Lohnsubventionen, für die Zielgruppe der jungen Erwachsenen wirken. Auch die Frage, aus welchen Gründen bestimmte Maßnahmen besser wirken als andere, ist noch weitgehend ungeklärt.