23.01.2024 | Redaktion | iba | berufundfamilie
Emotionen gegen innere Kündigung
Forschungsstudie beleuchtet das Phänomen des "Quiet Quitting" bei Generation Z
Neuere Studien beschreiben eine sinkende emotionale Bindung von Arbeitnehmenden an ihren Arbeitsplatz. Besonders der "Generation Z" wird das so genannte "Quiet Quitting" zugeschrieben, die innere Kündigung und Reduzierung des Arbeitseinsatzes auf ein Minimum. Nun zeigt eine Studie der Internationalen Berufsakademie (iba) und der berufundfamilie Service GmbH, dass eine Unternehmenskultur, die emotionale Verbundenheit fördert, dem entgegenwirken kann – durch emotionale Kompetenzen von Führungskräften, die Einbeziehung in die Gestaltung der Arbeitsbedingungen und eine wertschätzende Kommunikation.
Die Leitfrage der Studie war: Was führt bei der Generation Z zum "Quiet Quitting" und welche spezifischen Maßnahmen erweisen sich als effektiv, um junge Arbeitskräfte an ein Unternehmen zu binden und ihre Motivation nachhaltig zu erhöhen? Zur Untersuchung des Phänomens des "Quiet Quitting" befragte eine Forschungsgruppe der Internationalen Berufsakademie 284 junge Erwachsene im Alter von 20 bis 26 Jahren, die in der Regel Vollzeit und in unbefristeten Anstellungen insbesondere im Verwaltungsbereich arbeiteten.
Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die junge Generation dem Erwerbsleben im Prinzip positiv gegenübersteht. Die Frage, ob sie für die Arbeit motiviert seien, beantworteten vier von fünf (74,7 Prozent) mit "Ja", während 15,1 Prozent angaben, keine Motivation zu verspüren. Bei 85,8 Prozent der Teilnehmenden war ein Verständnis für den Stellenwert ihrer Arbeit vorhanden. 7,5 Prozent stellten den Wert ihrer Tätigkeit allerdings in Frage.
Emotionale Führung
Insbesondere den Bereichen Führung sowie Information und Kommunikation messen die Befragten der Studie eine hohe Bedeutung bei. Führungskräfte, die digitale Transformationen verstehen und fördernd begleiten, schaffen ein Umfeld, das auf Vertrauen und aktive Beteiligung setzt. Dies stärkt das Engagement und die Loyalität der Belegschaft. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die emotionale Führung ein: Soziale und
emotionale Kompetenzen sind entscheidend, um die diversen Bedürfnisse der Mitarbeitenden
zu erfüllen und ihre persönliche und berufliche Entwicklung zu unterstützen. 94 Prozent der Teilnehmenden wünschten sich eine souveräne, verständnisvolle und kollaborative Führungskraft sowie eine respektvolle Kommunikation (97 Prozent).
Insgesamt unterstreicht die Studie die Bedeutung von Arbeitsbedingungen, Unternehmenskultur, Führung, Information und Kommunikation. Sie zeigt, dass ein sicheres, innovatives und zugleich flexibles Arbeitsumfeld maßgeblich zur Arbeitszufriedenheit und -bindung der Generation Z beitragen. Als entscheidend erweist sich eine starke Unternehmenskultur, die eine emotionale Bindung erzeugt. Diese ist insbesondere abhängig von empathischen Führungskräften. Gleichzeitig unterstreichen die Ergebnisse den Wunsch der jungen Beschäftigten, an der Gestaltung der Arbeitsbedingungen aktiv mitwirken zu können.