11.05.2022 | Redaktion | BIBB
BIBB-Datenreport erschienen
Nur leichte Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt hat sich im vergangenen Jahr nur leicht entspannt. Das Niveau der Zeit vor der Corona-Pandemie wurde jedoch bei Weitem nicht erreicht. Das zeigen die Zahlen und Analysen des BIBB-Datenreports 2022, der heute vom Bundeskabinett verabschiedet wurde. Er enthält umfassende Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung in Deutschland und ergänzt den Berufsbildungsbericht der Bundesregierung. Das Schwerpunktthema des Datenreports ist in diesem Jahr "Fachkräftesicherung und qualifizierte Zuwanderung".
Nach den Ergebnissen der BIBB-Erhebung zum 30.09.2021 wurden insgesamt 473.100 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen, 5.600 (+1,2 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die Zahl fiel aber immer noch um 52.000 niedriger aus als 2019 (525.000 Verträge). Das Ausbildungsangebot lag 2021 bei 536.200. Das sind 8.800 (+1,7 Prozent) mehr als 2020, aber 41.900 (-7,3 Prozent) weniger als 2019 vor der Pandemie. Die Zahl der jungen Menschen, die 2021 eine duale Berufsausbildung nachfragten, ging im Vergleich zum Vorjahr um 4.800 (-0,9 Prozent) auf 540.900 zurück. Gegenüber 2019 ist ein Rückgang um 57.900 (-9,7 Prozent) zu verzeichnen. Die Ausbildungsplatznachfrage erreichte damit einen neuen Tiefstand seit 1992, als erstmals Daten für das wiedervereinigte Deutschland vorlagen.
BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser erläutert die Entwicklung aus Sicht des Bundesinstituts: „Erfreulich ist, dass sich aktuell die Erholung bei der Entwicklung der Zahl der angebotenen betrieblichen Ausbildungsplätze weiter fortsetzt. Gleichzeitig hält aber auch der Trend weiter an, dass sich immer weniger Jugendliche und junge Erwachsene um einen dualen Ausbildungsplatz bewerben und akademische Bildungswege bevorzugen. Dies lässt meine Sorge um die Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfs in wichtigen systemrelevanten Bereichen unserer Wirtschaft größer werden.“ Wirtschaft und Gesellschaft seinen gleichermaßen auf beruflich und akademisch Qualifizierte angewiesen. Deshalb sei es nötig, mehr für die Attraktivität der beruflichen Aus- und Weiterbildung tun. Ziel müsse es sein, beide Gruppen durch alle Bildungsprozesse im Lebensverlauf gleichwertig zu fördern und damit das Ansehen dieser Berufe in der Gesellschaft wieder zu steigern.
Weitere Informationen
- BIBB: Datenreport 2022
Der Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2022 wird zum vierzehnten Mal vom Bundesinstitut für Berufsbildung herausgegeben.