20.09.2024 | Redaktion | IAB
Azubis bleiben häufiger im Betrieb
Studie des IAB zu Verbleibsquoten bei der Ausbildung im Handwerk
Absolventinnen und Absolventen einer Ausbildung im Handwerk bleiben häufiger und länger in ihrem Ausbildungsbetrieb und -beruf als dies früher der Fall war. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Demnach haben sich die Chancen auf ein Beschäftigungsverhältnis beim Ausbildungsbetrieb verbessert: Zwölf Monate nach dem Abschluss arbeiteten etwa 58 Prozent der Absolventinnen und Absolventen der Kohorte 2020 noch in ihrem Ausbildungsbetrieb. Das entspricht einer Steigerung von etwa sechs Prozent gegenüber dem Jahrgang 2014.
Mit 79 Prozent lag der Anteil unter den beschäftigten Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 2020 zwölf Monate nach Ausbildungsende etwa vier Prozentpunkte höher als noch 2014 und 2017. Die Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im direkten Anschluss an die Ausbildung gelingt ebenfalls immer häufiger: 2014 waren rund 70 Prozent der Absolventinnen und Absolventen einen Monat nach Ausbildungsende sozialversicherungspflichtig beschäftigt. 2020 stieg dieser Anteil auf 77 Prozent. Knapp 95 Prozent waren zu diesem Zeitpunkt auch weiterhin in einem Handwerksberuf beschäftigt. Auch dieser Anteil ist gegenüber 2014 gestiegen. Der Anteil der arbeitslosen Absolventinnen und Absolventen sank von knapp 19 Prozent im Jahr 2014 auf rund 14 Prozent im Jahr 2020. Aus Sicht des IAB-Forschers Holger Seibert ist dies eine positive Entwicklung: "Gelungene Berufseinstiege gehen in der Regel mit stabileren Erwerbsverläufen und geringeren Risiken für spätere Arbeitslosigkeit einher."
Den positiven Verbleibsquoten steht eine insgesamt sinkende Zahl von Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen im Handwerk gegenüber. 2014 absolvierten knapp 35.000 Menschen in den 13 betrachteten Handwerkskammerbezirken eine Ausbildung, 2020 noch rund 31.500. Das entspricht einem Rückgang von etwa zehn Prozent. "In welchem Umfang die höheren Verbleibsquoten in Ausbildungsberuf und -betrieb sowie in einem Beruf des Handwerks zur Sicherung von Fachkräftebedarfen beitragen, ist vor dem Hintergrund des Rückgangs der Absolventinnen- und Absolventenzahlen offen und bedarf weiterer Forschung", erklärt IAB-Forscher Duncan Roth.
Weitere Informationen
- IAB: Kurzbericht 18/2024 (PDF)
Die Ergebnisse der Studie basieren auf Daten aus dem Ausbildungspanel Handwerk, einem Datensatz mit Informationen aus verschiedenen Handwerkskammern und Informationen der Integrierten Erwerbsbiografien des IAB.