01.08.2024 | Redaktion | BA
Mehr Schwerbehinderte arbeitslos
Bericht der Bundesagentur für Arbeit zur Arbeitsmarktsituation
Die Zahl schwerbehinderter Menschen in Arbeitslosigkeit ist im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, und zwar um 1,2 Prozent (2.000) auf 166.000. Dazu hat die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland mit hoher Inflation, steigenden Zinsen sowie einer schwachen Auslandsnachfrage beigetragen. Allerdings wird die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen weniger durch die Konjunktur und stärker durch die demografische Entwicklung und rechtliche Rahmenbedingungen beeinflusst als die Arbeitslosigkeit nicht-schwerbehinderter Menschen.
Wie der Bericht der Bundesagentur für Arbeit zur Arbeitsmarktsituation schwerbehinderter Menschen zeigt, sind arbeitslose Menschen mit Schwerbehinderung gut qualifiziert: Anteilig finden sich bei ihnen etwas mehr Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung als bei nicht-schwerbehinderten Arbeitslosen. Schwerbehinderten Arbeitslosen gelingt es trotzdem seltener als nicht-schwerbehinderten, eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt aufzunehmen. Insgesamt ist die Dynamik der Arbeitslosigkeit bei schwerbehinderten Arbeitslosen deutlich geringer als bei nicht-schwerbehinderten. Die Dauer der Arbeitslosigkeit und der Anteil der Langzeitarbeitslosen sind daher deutlich höher.
Im Jahr 2023 befanden sich durchschnittlich 57.600 schwerbehinderte Menschen in Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik, knapp 1.800 weniger als im Vorjahr und rund 3.000 weniger als 2021. Wie 2022 haben fast zwei Fünftel der 57.600 geförderten schwerbehinderten Menschen an besonderen Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben teilgenommen (22.500). Bei diesen Maßnahmen handelte es sich vorwiegend um individuelle rehaspezifische Maßnahmen (13.400 Teilnahmen im Jahresdurchschnitt) sowie besondere Maßnahmen zur Ausbildungsförderung (4.900).