06.08.2024 | Redaktion | BIBB

"Arbeitsmarkt und Berufsbildung"

Neue Ausgabe der Fachzeitschrift BWP des Bundesinstituts für Berufsbildung

In Zeiten gesellschaftlicher Transformationen in den Bereichen der Digitalisierung, Dekarbonisierung und De-Globalisierung steht das Zusammenspiel von Arbeitsmarkt und Berufsbildung vor großen Herausforderungen. Die neue Ausgabe der Fachzeitschrift "Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis" des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) beschäftigt sich mit der Frage, wie Berufsbildung zu gestalten ist, damit sie mit dem Tempo der Transformation mithalten und den je nach Branche und Region spezifischen Qualifizierungsanforderungen gerecht werden kann.

Titelseite der BWP 3/2024

Dabei geht es auch um die Frage, welche Kompetenzen zu vermitteln sind, die Auszubildenden und Beschäftigten perspektivisch eine erfolgreiche Teilhabe am Erwerbsleben und eine gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Wie kann Berufsbildung hierfür Zugänge öffnen und attraktive berufliche Entwicklungspfade bieten?

In ihrem Beitrag "Arbeitsmarkt und Berufsbildung – nicht immer korrespondierende Systeme" zeigen Lutz Bellmann und Robert Helmrich, dass der Arbeitsmarkt und das Berufsbildungssystem durch gegenläufige Entwicklungen gekennzeichnet sind. Nach einem Überblick über die zentralen Herausforderungen und aktuellen Trends beschreiben sie Entwicklungen am Arbeits- und Ausbildungsmarkt und daraus resultierende Veränderungen für Betriebe. Eine Lösung sehen die Autoren neben einer verbesserten Berufsorientierung, die mehr junge Menschen auf dem Weg in eine Berufsausbildung unterstützt, in Reformen der beruflichen Erstausbildung, die zu einer Erhöhung der Anpassungsgeschwindigkeit beitragen können.

Herausforderungen für die Arbeitswelt

Julia Bock-Schappelwein analysiert in ihrem Beitrag, wie demografische Entwicklungen, Digitalisierung und Ökologisierung die Arbeitswelt in den kommenden Jahren maßgeblich beeinflussen werden. Sie stellt Berufsfelder vor, in denen sich diese Herausforderungen deutlich abzeichnen und zum Teil gegenseitig verstärken. Alexandra Mergener beschäftigt sich mit dem Arbeitsmodell Homeoffice, das auf dem deutschen Arbeitsmarkt zunehmende Bedeutung erlangt, und seinen Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen und -anforderungen von Beschäftigten. Sie zeigt, wie Beschäftigte beim Homeoffice mit mehr Arbeitsautonomie und größeren Schwierigkeiten beim Abschalten von der Arbeit konfrontiert sind.

Cäcilie Lipowski erläutert die Ergebnisse einer neueren Studie, die nachweist, dass technologischer Wandel im Gegensatz zu gängigen Annahmen nicht nur soziale Ungleichheit erhöht, sondern den Einfluss des Elternhintergrunds auf die Löhne senkt und so die Chancengleichheit im Arbeitsleben sogar befördern kann. Weitere Beiträge befassen sich mit berufsanschlussfähigen Teilqualifikationen als ein neuer Weg zur nachhaltigen Qualifizierung im östlichen Mecklenburg-Vorpommern, mit den Anforderungen an Erwerbstätige im Bereich der IT-Kompetenzen und mit der Fachkräftesicherung als ein Baustein in der Transferinitiative kommunales Bildungsmanagement.

Weitere Informationen

  • BIBB: BWP 3/2024
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