13.10.2023 | Redaktion | Vodafone Stiftung
Wunsch nach Chancengerechtigkeit
Studie der Vodafone Stiftung über Erwartungen und Sorgen Jugendlicher
Zwei Drittel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland halten Chancengerechtigkeit für ein essenzielles Thema der Bildungspolitik. Ein noch größerer Anteil (72 Prozent) fühlt sich mit seinen Anliegen in der Politik nicht adäquat berücksichtigt. Wie die Studie "Jugend 3.0" der Vodafone Stiftung zeigt, hat sich das Ausmaß der Unzufriedenheit mit der Politik seit 2019 weder zum Positiven noch zum Negativen verändert. Das wichtigste Ziel der jungen Menschen ist es, einen sicheren Arbeitsplatz und genug Freizeit neben dem Beruf zu haben (jeweils 97 Prozent).
Viele Jugendlichen sorgen sich jedoch darum, keinen Beruf oder Arbeitsplatz zu finden, der sie erfüllt (53 Prozent). Nur die Sorge um ihre finanzielle Situation in Studium und Ausbildung ist noch größer (63 Prozent). Hingegen ist die Befürchtung, keinen guten Studien- oder Ausbildungsplatz zu finden, deutlich geringer ausgeprägt (40 Prozent).
Bezüglich ihrer individuellen Zukunft und Zukunftschancen sind die Jugendlichen positiv gestimmt. Eine Mehrheit der jungen Befragten in Deutschland ist zuversichtlich, was die Umsetzung der eigenen beruflichen Wünsche betrifft: 80 Prozent sind sich sehr sicher (27 Prozent) oder eher sicher (53 Prozent), dass sich die eigenen beruflichen Pläne realisieren lassen. Fragt man nach den allgemeineren Sorgen um die gesellschaftliche Entwicklung, sind die Zukunftssorgen der Jugendlichen im Vergleich zum zweiten Jahr der Corona-Pandemie zwar spürbar gesunken, aber dennoch hoch (2022: 71 Prozent, 2021: 86 Prozent). Die Hauptsorgen sind Inflation, Klimawandel und Krieg.
Eine große Mehrheit der befragten Jugendlichen sieht die Veränderungen durch die fortschreitende Digitalisierung sowohl für die gesellschaftliche Entwicklung (69 Prozent) als auch für die persönliche Entwicklung (79 Prozent) als positiv an. Hinsichtlich der eigenen beruflichen Entwicklung sind die Jugendlichen, die sich einer höheren sozialen Schicht zuordnen, positiver gestimmt als schlechter situierte Jugendliche. Aber selbst diejenigen, die aus unteren sozialen Schichten stammen und sich vermutlich weniger gut für ein erfolgreiches Berufsleben gerüstet wahrnehmen als die anderen Gruppen, sehen noch zu 41 beziehungsweise 44 Prozent in der Digitalisierung positive Chancen für ihre berufliche Entwicklung, nur 9 beziehungsweise 8 Prozent sehen negative Auswirkungen.