04.12.2019 | Redaktion | Universität Bonn

Praxisorientierte Weiterbildung geht in die zweite Runde

Projekt "Perspektive Integration – Sprache im Beruf (PIB)" um drei Jahre verlängert

Sprachbarrieren erschweren die Integration von geflüchteten und neu zugewanderten jungen Erwachsenen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Deshalb bildet die Universität Bonn Lehr- und Ausbildungspersonal mit dem Projekt "Perspektive Integration – Sprache im Beruf (PIB)" weiter. Das Angebot wird verlängert und weitere drei Jahre durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen der "Weiterbildungsinitiative Deutsch als Zweitsprache" gefördert.

Post-its zu einer Art Mindmap an einer Wand zusammengeklebt
Bild: Universität Bonn

Sprachliche Hürden und kulturelle Unterschiede stehen dem Ausbildungserfolg oftmals im Wege. Das Lehr- und Ausbildungspersonal kann eine angemessene sprachliche Förderung in ihrer pädagogischen Arbeit häufig nicht berücksichtigen, da ihnen die entsprechende Ausbildung fehlt.
Seit drei Jahren bietet die Universität Bonn das Programm PIB an, um Berufsschullehrkräfte, betriebliche Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Fachleute der Berufsbildung in den Bereichen Sprachförderung am Arbeitsplatz und sprachbewusste Gestaltung der Ausbildung weiterzubilden.

Im Rahmen der Weiterbildung sensibilisieren Referentinnen und Referenten für sprachliche Hürden in Texten und Aufgabenstellungen und vermitteln Methoden, um diese zu überwinden, u.a.

  • zum sprachsensiblen Lernen und Ausbilden im und für den Beruf,
  • zur sprachsensiblen Vorbereitung auf Prüfungen,
  • zur Verknüpfung von fachlichen und sprachlichen Inhalten,
  • zu interkulturell kompetentem Handeln.

In begleitenden eLearning-Einheiten werden die Inhalte aus den Präsenzveranstaltungen an Beispielen aus der eigenen Praxis erprobt und reflektiert. Trotz unterschiedlicher berufs- und fachsprachlicher Anforderungen treffen die Teilnehmenden in ihrem Alltag auf vergleichbare sprachliche Probleme, sodass sich die vermittelten Förderinstrumente auf verschiedene Berufsfelder übertragen lassen.

Das praxisorientierte Weiterbildungsangebot wird auch in den kommenden drei Jahren weiter gefördert und fortgeführt. In der ersten Projektphase (2016-2019) haben 89 Personen aus 15 unterschiedlichen Branchen teilgenommen. Ein Großteil der Teilnehmenden ist am Übergang zwischen Schule und Ausbildung beziehungsweise Beruf tätig. Aufgrund der Erfahrungen und Evaluationsergebnisse der vergangenen Jahre wird das Programm zukünftig noch stärker auf die konkreten Arbeitsplätze der Teilnehmenden ausgerichtet.

Zielgruppe erweitert

Neben Fachkräften aus der Praxis können in der zweiten Projektphase nun auch Masterstudierende des Lehramts für das Berufskolleg sowie Dozentinnen und Dozenten für berufsbezogene Deutschkurse an PIB teilnehmen. Die berufsbegleitende Weiterbildung wird zweimal pro Jahr angeboten und ist für die Teilnehmenden gebührenfrei.

Weitere Informationen

  • Das Projekt PIB der Uni Bonn
    Allgemeine Informationen rund um das Projekt "Perspektive Integration – Sprache im Beruf (PIB)" können Sie hier finden.
  • Zwischenbericht PIB
    Der Zwischenbericht zum Projekt "Perspektive Integration – Sprache im Beruf (PIB)" der Universität Bonn liefert Informationen zur ersten Projektphase (2016-2019).

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