24.08.2022 | Redaktion | Servicestelle Jugendberufsagenturen
Verbreitung von Jugendberufsagenturen
Servicestelle Jugendberufsagenturen veröffentlicht Erhebungsergebnisse
Die Servicestelle Jugendberufsagenturen im BIBB hat die Erhebungsergebnisse zum bundesweiten Bestand von rechtskreisübergreifenden Kooperationsbündnissen am Übergang Schule – Beruf veröffentlicht. Im Sommer 2021 wurden 353 bestehende Jugendberufsagenturen gemeldet. Gleichzeitig gibt es eine große Vielfalt, wie die jeweiligen regionalen Zusammenschlüsse aus Agentur für Arbeit, Jobcenter und Jugendamt umgesetzt werden.
Bild: Maurice Hüsni (bearbeitet)
Die Servicestelle Jugendberufsagenturen hat die Ergebnisse einer bundesweiten, quantitativen Online-Erhebung zu Jugendberufsagenturen veröffentlicht. Aus den Daten geht hervor, dass die Zahl an Jugendberufsagenturen wächst: Zum Erhebungszeitpunkt im Sommer 2021 wurden bundesweit 353 Kooperationsbündnisse gemeldet, die sich auf 348 und damit 87 Prozent aller Kreise und kreisfreien Städte verteilen. Für weitere rund vier Prozent ist angegeben worden, dass die Gründung einer Jugendberufsagentur geplant ist.
Bei Jugendberufsagenturen handelt es sich um keine neu geschaffenen, rechtlich eigenständigen Institutionen, sondern um regionale, organisationsübergreifende Zusammenschlüsse, die mindestens aus der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter und dem örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe bestehen. Diese multiprofessionelle, rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit der drei Sozialleistungsträger hat das Ziel, junge Menschen bedarfsgerecht am Übergang von der Schule in den Beruf zu begleiten.
Vielfältige Umsetzung der Zusammenarbeit
Die Erhebungsdaten geben Aufschluss zu verschiedenen Aspekten der rechtskreisübergreifenden Kooperation, wie etwa der Zusammenarbeit von Jugendberufsagenturen mit weiteren Akteuren am Übergang Schule – Beruf. Durch die Auswertung zeigen sich im bundesweiten Vergleich Gemeinsamkeiten, gleichzeitig wird aber auch die große Vielfalt in der Umsetzung der Zusammenarbeit deutlich. So geben beispielsweise 99 Prozent der Jugendberufsagenturen an, mit weiteren Akteuren zusammenzuarbeiten, die am Übergang von der Schule in den Beruf tätig sind. Die Bandbreite reicht dabei von fachlichen Stellen, die bedarfsweise im Einzelfall eingebunden werden, bis hin zu strategischen Partnern, die fest mit der Jugendberufsagentur kooperieren.
Zudem verfügen viele Jugendberufsagenturen über Anlaufstellen, um für junge Menschen erreichbar zu sein – in der Umsetzung können diese allerdings unterschiedlich gestaltet sein. In einigen Jugendberufsagenturen (33,4 Prozent) arbeiten alle beteiligten Sozialleistungsträger "unter einem Dach" zusammen. Daneben gibt es aber auch andere Formen von Anlaufstellen, wie etwa Sprechstunden in Schulen oder digitale Angebote. Dies lässt sich auf den Umstand zurückführen, dass Jugendberufsagenturen ihre Zusammenarbeit entsprechend den örtlichen Bedingungen und Bedarfslagen individuell entwickeln.