16.02.2023 | Redaktion | BAMF
Teilnahmerekord bei Integrationskursen
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge meldet höchsten gemessenen Jahreswert
Mehr als 500.000 Zugewanderte haben im Jahr 2022 einen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geförderten Deutsch-Sprachkurs oder ein zusätzliches Orientierungsangebot begonnen. Dies ist für die Sprachförderangebote des Bundesamtes der höchste gemessene Jahreswert Angebote und eine Verdoppelung im Vergleich zu 2021. Angesichts der weiter hohen Nachfrage wurde das Zulassungsverfahren vereinfacht und der Einstieg für neue Lehrkräfte erleichtert. Auch für 2023 rechnet das Bundesamt mit einem hohen Andrang.
Allein in Integrationskursen wurden 2022 nach vorläufigen Auswertungen knapp 340.000 neue Teilnehmende gezählt, diese Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr (106.000) damit mehr als verdreifacht. Bei den Berufssprachkursen stieg die Zahl ebenfalls, wenn auch nicht so stark, auf rund 110.000 (2021: 104.000). Neben diesen Angeboten des Bundesamtes nahmen außerdem gut 58.500 Menschen an den Erstorientierungskursen teil - zweieinhalbmal so viele wie im Vorjahr (21.300). Darüber hinaus haben rund 1.900 Kurse des Programms "Migrantinnen einfach stark im Alltag" (so genannte MiA-Kurse) stattgefunden; dabei handelt es sich um ein niederschwelliges Einstiegsangebot für Migrantinnen mit speziellen Unterstützungsbedarfen.
Kurse für weitere Gruppen geöffnet
Den größten Zuwachs gab es 2022 bei den Integrationskursen. 2023 ist darauf aufbauend eine deutliche Steigerung bei den Berufssprachkursen zu erwarten, wenn die Absolventinnen und Absolventen der Integrationskurse ihre deutschen Sprachkenntnisse weiter ausbauen und sich spezifisch auf ihr Arbeitsumfeld vorbereiten wollen. Zum Jahresbeginn 2023 wurden die Kurse vom Gesetzgeber für weitere Gruppen geöffnet, die bisher keinen Zugang hatten: Nun haben insbesondere Asylsuchende, deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist, aus allen Herkunftsländern unabhängig von einer "Bleibeperspektive" sowie Personen mit dem neu eingeführten "Chancenaufenthaltsrecht" direkten Zugang zu den Angeboten.
Für die Kursträger ist es derzeit eine große Herausforderung, genügend qualifizierte Lehrkräfte zu gewinnen. Das Bundesamt ist hier bereits seit Beginn des Anstiegs an Teilnehmenden im Frühjahr 2022 unterstützend aktiv. Die Zahl der aktiven Lehrkräfte konnte im Jahresverlauf 2022 so bereits um 40 Prozent erhöht werden, von rund 12.500 auf 17.500. Darüber hinaus wurde auch die Untergrenze der Vergütung von freiberuflich tätigen Lehrkräften zum 01.08.2022 von 41,00 Euro auf 42,23 Euro angehoben.