08.01.2019 | Redaktion
Was kommt nach der Schule?
DJI veröffentlicht Studie zum Übergang Schule-Beruf von Jugendlichen mit Hauptschulbildung
Fast jeder zweite Jugendliche mit Hauptschulbildung in Deutschland macht sich Sorgen um die eigene berufliche Zukunft. Insbesondere Jugendliche mit Migrationsgeschichte sehen unsicheren beruflichen Perspektiven nach dem Schulabschluss entgegen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) zum Übergang von der Schule in die Ausbildung hervor. Knapp 1.200 Schülerinnen und Schüler, die kurz vor ihrem Hauptschulabschluss standen, nahmen an der Befragung teil.
Zwischen 2004 und 2009 wurde bereits auf Basis des DJI-Übergangspanels eine deutschlandweite quantitative Panelstudie zum Übergang zwischen Schule und Beruf durchgeführt, die Erkenntnisse zum Übergang von Jugendlichen mit Hauptschulbildung lieferte und Probleme verdeutlichte. In der ersten Befragungswelle gaben allerdings deutlich weniger Jugendliche an, unsicher in die Zukunft zu blicken.
Vielfältig geänderte Rahmenbedingungen gaben den Anlass für eine zweite Befragungswelle. Es stellt sich die Frage, wie sich bspw. der demografische Wandel, der Fachkräftemangel oder der Trend zu höheren Schulabschlüssen auf die Integration von Jugendlichen mit Hauptschulabschluss am Arbeitsmarkt auswirkt. Welche Voraussetzungen, Vorstellungen aber auch Probleme begleiten diese jungen Menschen auf ihrem Weg in die Ausbildung?
Unsicherheit aufgrund schwieriger Bedingungen
Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen die Unsicherheit der Befragten bei der Berufswahl. Die Hälfte der befragten Jugendlichen hat unmittelbar vor dem Hauptschulabschluss noch keine Berufswahl getroffen, unter Jugendlichen mit Migrationsgeschichte liegt die Zahl mit 2/3 sogar noch höher. Die Befragten fühlen sich durch die gegenwärtigen Voraussetzungen am Arbeitsmarkt belastet. Obwohl die Anzahl unbesetzter Ausbildungsstellen steigt, haben sich die Einstiegschancen für Jugendliche mit Hauptschulabschluss kaum verbessert. Aufgrund fehlender beruflicher Pläne wird daher der weitere Schulbesuch als Alternative zum direkten Übergang in eine Ausbildung gesehen.
Gründe für die Unsicherheiten sehen die Autoren der Studie in einer Spaltung der Arbeitswelt. Einerseits steigt die Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften, die komplexe, analytische Tätigkeiten ausüben, andererseits ist die Nachfrage nach einfachen Tätigkeiten rückläufig. Die Befragten sehen sich deshalb mit schwierigen und ungewissen Bedingungen konfrontiert.
Darüber hinaus führen die Autoren an, dass Lebensentwürfe und Zukunftserwartungen stark von den vorhandenen Ressourcen abhängen, d.h. Jugendliche mit niedrigerer Schulbildung und Qualifikation sind deutlich pessimistischer eingestellt.