20.11.2024 | Redaktion
Rückgang bei digitalen Kompetenzen
Ergebnisse der internationalen ICILS-Studie 2023 liegen vor
Die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von Achtklässlerinnen und Achtklässlern in Deutschland haben sich signifikant verschlechtert, liegen aber deutlich über dem internationalen Mittelwert. Das ist ein zentrales Ergebnis der Studie ICILS 2023 ("International Computer and Information Literacy Study"). Nur ein geringer Anteil der Jugendlichen erreicht die Leistungsspitze, gut vierzig Prozent verfügen lediglich über Grundkenntnisse. Die Kompetenzen variieren stark nach Schulform und es zeigen sich deutliche Unterschiede bezogen auf die soziale Herkunft sowie den Zuwanderungshintergrund.
Die mittleren computer- und informationsbezogenen Kompetenzen der Achtklässlerinnen und Achtklässler in Deutschland betragen 502 Punkte. Sie liegen damit signifikant über dem internationalen Mittelwert (476 Punkte) und dem Mittelwert der 22 teilnehmenden EU-Staaten (493 Punkte). Dies ist für Deutschland ein signifikanter Kompetenzrückgang, nachdem die mittleren Kompetenzen zwischen ICILS 2013 (523 Punkte) und ICILS 2018 (518 Punkte) statistisch unverändert waren. Die höchste Kompetenzstufe erreichen 1,1 Prozent der Achtklässlerinnen und Achtklässler (international 1,0 Prozent; EU-Staaten 0,8 Prozent). Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit rudimentären und basalen Kompetenzen liegt bei 40,8 Prozent (international 50,2 Prozent, EU: 44,0 Prozent).
Mit mehr als 90 Prozent sieht ein Großteil der Achtklässlerinnen und Achtklässler in Deutschland die Schule als den Ort, der ihnen das Lernen mit digitalen Medien ermöglichen sollte, und äußert hohe Motivation beim Lernen mit digitalen Medien. Die Voraussetzung dafür, die technische Ausstattung der Schulen, hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert: Nachdem sich 2018 statistisch noch fast zehn Schülerinnen und Schüler ein digitales Gerät teilen mussten, sind es im Jahr 2023 statistisch fünf Schülerinnen und Schüler pro Gerät. Auch die Lehrkräfte nutzen deutlich häufiger als früher digitale Medien: Ihr Anteil hat sich seit 2013 enorm gesteigert (2013: 9,1 Prozent, 2018: 23,2 Prozent auf nun 2023 69,9 Prozent) und liegt jetzt erstmals signifikant über dem internationalen Mittelwert (61,2 Prozent) und im statistischen Bereich der EU-Vergleichsgruppe (68,9 Prozent).