28.10.2020 | Redaktion
Positive Wirkungen für Teilhabe
Evaluation des Bundesprogramms "Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt"
Im September 2019 hatte der Endbericht des Programms "Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt" gezeigt, dass sich die Lebenszufriedenheit, der Gesundheitszustand, das Selbstvertrauen und die gesellschaftliche Anerkennung der Teilnehmenden signifikant verbessert hatten. Nun ergab eine weitere Befragung, dass auch ein Jahr nach Ablauf des Programms positive Effekte in den Bereichen Aktivität und Mobilität, Selbstvertrauen, soziale Kompetenzen, Vernetzung und Gesundheitszustand festzustellen waren. Bei der Lebenszufriedenheit und der gesellschaftlichen Anerkennung war keine Wirkung mehr messbar.
Wie schon bei der Evaluation im Jahr 2019 sind es Ältere, gesundheitlich Eingeschränkte und Personen mit sehr langem Leistungsbezug, bei denen die festgestellten Wirkungen überdurchschnittlich ausgeprägt sind. Gelingt den ehemaligen Teilnehmenden der Übergang in geförderte oder ungeförderte Erwerbstätigkeit, dann erreichen sie vergleichbare oder etwas höhere Teilhabewerte als eine Vergleichsgruppe aus Erwerbstätigen. Der Übergang in eine Anschlussbeschäftigung spielt also eine wichtige Rolle für die Stabilisierung der sozialen Teilhabe. Die große Mehrheit der Befragten bewertete die Teilnahme am Bundesprogramm positiv. Auf einer Skala von 1 "überhaupt nicht sinnvoll" bis 10 "ganz und gar sinnvoll" lag der Durchschnitt bei 7,8.
In der Summe unterstützen diese Ergebnisse die Handlungsempfehlungen des letzten Forschungsberichtes. Geförderte Beschäftigung im Verbund mit beschäftigungsbegleitenden Aktivitäten kann während der Programmteilnahme die soziale Teilhabe von Personen signifikant verbessern, die seit langem Leistungen der Grundsicherung beziehen. Auch ein Jahr nach Ende stiftet das Programm "Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt" offenbar weiterhin Nutzen bei ehemaligen Teilnehmenden. Erfahrungen aus dem Bundesprogramm sind nun auch in die Weiterentwicklung der Arbeitsförderung im Zuge des Teilhabechancengesetzes eingeflossen.