20.02.2018 | IAB | Redaktion
Ressourcen stärken im Übergangsbereich
Individuelles Wohlbefinden ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor
Wie Wohlbefinden und Widerstandsfähigkeit junger Menschen, denen der Übergang in Arbeit oder Ausbildung nicht gelungen ist, gefördert werden können, war Gegenstand einer qualitativ angelegten, explorativen Forschungsarbeit. Deren Ergebnisse fasst ein Beitrag im IAB-Forum, dem Online-Magazin des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), zusammen. Vor allem ging es darum zu ermitteln, welche Ressourcen benachteiligter Jugendlicher besonders förderbedürftig sind und wie die didaktische Umsetzung einer Fördermaßnahme zu gestalten ist.
Bild: IAB
In Maßnahmen des Übergangsbereichs finden sich typischerweise Jugendliche und junge Erwachsene verschiedenster Alters- und Entwicklungsstufen, mit unterschiedlichen Vorbildungen und aus sehr unterschiedlichen Herkunftsfamilien. Die Gruppe zeichnet sich durch ihre große Heterogenität aus, jedoch eint sie die Erfahrung des Scheiterns.
Ressourcen können verstanden werden als personenbezogene Faktoren, die eine positive Entwicklung fördern können. Dazu gehört etwa ein stabiles Selbstwertgefühl. In Interviews mit Sozialpädagogen, Coaches und Lehrkräften, die in Maßnahmen des Übergangsbereichs tätig sind, wurden zentrale Ressourcen und besondere Merkmale der Zielgruppe identifiziert. Dann wurde im Rahmen einer Forschungs-Praxis-Kooperation eine entsprechende Fördermaßnahme entwickelt und erprobt.
Für die Teilnehmenden ging beispielsweise darum, ihre eigenen Stärken zu entdecken und Pläne zu entwickeln, um diese gezielt einzusetzen. Der Fokus wurde klar auf positive Inhalte gelegt, problembehaftete Themengebiete wurden vermieden. In fünf Modulen wurde folgenden Zielsetzungen nachgegangen:
- Entwicklung eines realistischen Selbstkonzepts und eines stabilen Selbstwerts
- Entwicklung einer hoffnungsvollen und realistischen Zielorientierung; Förderung der Selbstwirksamkeit
- Entwicklung geeigneter Strategien zum Umgang mit Herausforderungen; Förderung einer optimistischen Erwartungshaltung
- Förderung des subjektiven Wohlbefindens und insbesondere positiver Emotionen
- Identifikation selbstwertschädigender Glaubenssätze; Förderung des Selbstwerts sowie einer optimistischen Zukunftserwartung
Der Bericht im IAB-Forum zeigt emotionale, verhaltensbezogene und kognitive Veränderungen bei den jungen Menschen auf - ein verändertes Bewusstsein von den eigenen Stärken. Alle Beteiligten berichteten über ein gesteigertes emotionales Wohlbefinden und eine positivere Einstellung.