22.11.2024 | Redaktion | BIBB
Mehr ukrainische Auszubildende
Auswertungen des BIBB zeigen Zunahme bei Ausbildungsverträgen
Immer mehr Ukrainerinnen und Ukrainer schließen einen Ausbildungsvertrag im dualen Berufsbildungssystem ab. Im Vergleich zum Jahr 2022 hat sich ihre Zahl 2023 mehr als verdoppelt – von knapp 900 auf knapp 1.900. Der Anstieg liegt allerdings noch deutlich unter dem Vorjahresanstieg der ukrainischen Wohnbevölkerung in der Altersgruppe 15 bis 30 Jahre, die für die Aufnahme einer dualen Berufsausbildung besonders interessant sein dürfte. Dies zeigen erste Auswertungen des BIBB auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder.
Ihre Ausbildung haben Ukrainerinnen und Ukrainer im Jahr 2023 häufig in Berufen begonnen, bei denen am Arbeitsmarkt ein akuter Fachkräftemangel herrscht. Darunter sind zum Beispiel Berufe wie Zahnmedizinische Fachangestellte, Kfz-Mechatronikerinnen und -Mechatroniker sowie Köche und Köchinnen – Berufe, die die Bundesagentur für Arbeit als Engpassberufe eingestuft hat.
Es ist damit zu rechnen, dass die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge von Ukrainerinnen und Ukrainern in diesem Jahr nochmals kräftig ansteigen wird. Ab 2026 beziehungsweise 2027 dürften dann voraussichtlich viele geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer ihre begonnene Berufsausbildung abschließen. Eine Auswertung der Daten mit Blick auf die Fluchtbewegung im Jahr 2015 zeigt, dass ein Anstieg der Zahl der Absolventinnen und Absolventen im dualen Berufsbildungssystem mit etwa fünf Jahren Verzögerung auf den Bevölkerungsanstieg und mit etwa drei Jahren Verzögerung auf den Anstieg der Neuabschlusszahlen zu erwarten ist.