13.07.2020 | Redaktion | IJAB
Jugend im ländlichen Raum
Forderungen des Jugenddialogs gehen in EU-Politik ein
Ergebnisse des EU-Jugenddialogs zum Ziel "Jugend im ländlichen Raum voranbringen" finden sich in den Schlussfolgerungen des Rats der Europäischen Union "Mehr Chancen für junge Menschen in ländlichen und abgelegenen Gebieten" wieder. Die Anliegen und Forderungen junger Menschen waren zunächst gesammelt und dann im Frühjahr auf der EU-Jugendkonferenz in Kroatien vorgestellt worden. Im Zentrum der Schlussfolgerungen steht das Ziel, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, gleiche Chancen und Teilhabe junger Menschen nicht nur in den Städten, sondern auch in ländlichen Räumen zu verwirklichen, so dass sie auch dort ihre Rechte wahrnehmen und ihr Potenzial entfalten können.
In den Schlussfolgerungen des Europarats werden die Mitgliedsstaaten aufgefordert, bei der Ausarbeitung jugendpolitischer Maßnahmen Ungleichheiten zwischen städtischen und ländlichen Regionen zu verringern. Mithilfe lokaler Jugendräte oder anderer Ansätze der Beteiligung seien die Jugendlichen in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, die sie selbst betreffen. Wichtig seien auch verstärkte Anstrengungen, um "regelmäßige, nachhaltige und bezahlbare öffentliche Verkehrsmittel sicherzustellen" und die Mobilität junger Menschen zu fördern. Daneben sei der Breitbandausbau zu fördern, damit digitale Techniken und Dienste auch in abgelegenen Gebieten genutzt werden könnten.
Attraktivität steigern
Die Mitgliedsstaaten der EU werden aufgefordert, mehr für die Attraktivität ländlicher Gebiete zu tun und dabei auch ihre Vorteile und Chancen hervorzuheben, die zum Beispiel durch die Nähe zur Natur, geringere Wohnkosten und ein größeres Gemeinschaftsgefühl entstehen. Um Erkenntnisse und Daten für die Politikgestaltung zu gewinnen, seien Forschungsarbeiten und Analysen zu den Belangen junger Menschen im ländlichen Raum zu fördern.
Im EU-Jugenddialog bekommen junge Menschen überall in der Europäischen Union die Möglichkeit, mit politisch Verantwortlichen über ihre Ideen und Forderungen zu sprechen. Der Grundgedanke ist dabei: Indem Politikerinnen und Politiker von den Anliegen und Forderungen junger Menschen erfahren, können sie diese bei ihren Entscheidungen berücksichtigen. So können junge Menschen Politik mitgestalten. Der EU-Jugenddialog sammelt die Anliegen und Forderungen junger Menschen zu bestimmten Themen in der gesamten EU und leitet sie an politisch Verantwortliche weiter – auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene.