22.12.2020 | Redaktion | SVR
Integrationsklima leicht verbessert
SVR-Erhebung zur Wahrnehmung des Zusammenlebens in Vielfalt
Das Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft wird etwas positiver eingeschätzt als noch vor einem Jahr. Das ergab eine repräsentative Erhebung des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR). Der so genannte Integrationsklima-Index (IKI) hat sich insgesamt leicht verbessert - besonders aber bei Menschen ohne Migrationshintergrund. Hier stieg er im Vergleich zur Erhebung von 2017/2018 von 63,8 auf 65,6 Punkte. Der Grund dafür ist vor allem eine positivere Wahrnehmung seitens männlicher Befragter.
Das SVR-Integrationsbarometer (IB) misst das Integrationsklima in Deutschland. Die Auflage von 2020 auf Basis einer Befragung in 2019/20 ist die dritte bundesweit repräsentative Erhebung. Das IB berücksichtigt Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Spät-/Ausgesiedelte, Türkeistämmige und Menschen mit einem Migrationshintergrund aus der EU oder der "übrigen Welt". Seit der ersten Erhebung im Jahr 2015 ist das Integrationsklima in Deutschland stabil. Nur unter Spät-/Ausgesiedelten hat sich das Integrationsklima in den Jahren 2019/20 geringfügig eingetrübt.
Die angesichts der Corona-Pandemie beschlossene Lockdown-Regelung vom März 2020 fällt etwa in die Mitte des Befragungszeitraums des SVR-Integrationsbarometers. Es zeigt: In den Monaten nach dem Lockdown wachsen sowohl die Demokratiezufriedenheit als auch das Vertrauen in die Politik allgemein, aber auch in die Bundesregierung. Der Zuwachs ist bei Befragten ohne Migrationshintergrund meist stärker als bei jenen mit Zuwanderungsgeschichte, die insgesamt positiver bewerten.