03.02.2023 | Redaktion | IAB

Eingliederungszuschüsse wirken

Analyse des IAB zu arbeitsmarktpolitischen Instrumenten und Integration

Arbeitsmarktpolitische Instrumente kommen auch bei der Integration von Geflüchteten zum Einsatz. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat ihre Wirkung für eine Gruppe von Geflüchteten untersucht, die zwischen August 2017 und September 2018 über Eingliederungszuschüsse und Arbeitsgelegenheiten gefördert wurden. Erstere sollen vor allem die Beschäftigungschancen der Geförderten auf dem ersten Arbeitsmarkt steigern. Letztere zielen primär darauf ab, deren soziale Teilhabe zu verbessern. Die beabsichtigte Wirkung wird beim Eingliederungszuschuss deutlich besser erreicht als bei den Arbeitsgelegenheiten.

In den Jahren 2015 und 2016 kamen insgesamt 687.000 Geflüchtete im erwerbsfähigen Alter nach Deutschland. Im Zeitraum der Analyse, also von August 2017 bis September 2018, gab es über 500.000 Eintritte in arbeitsmarktpolitische Maßnahmen. Eine Gruppe von Forschenden aus sieben Wirtschafts- und Sozialforschungsinstituten, darunter auch das IAB, hat sich mit der Frage beschäftigt, inwieweit die aktiven Fördermaßnahmen tatsächlich dazu beitragen haben, den Arbeitsmarkterfolg und die soziale Teilhabe Geflüchteter signifikant zu erhöhen. Der Schlussbericht kommt zu dem Ergebnis, dass der überwiegende Teil der betrachteten Maßnahmen die Arbeitsmarktintegration der geförderten Geflüchteten positiv beeinflusst hat. Auch auf deren soziale Teilhabe wirkt sich die Mehrheit der untersuchten Maßnahmen positiv aus.

Für ihren Beitrag im IAB-Forum haben die Autorinnen und Autoren exemplarisch ausgewählte Ergebnisse für zwei der insgesamt fünf untersuchten Fördermaßnahmen dargestellt: den Eingliederungszuschuss (EGZ) und die Arbeitsgelegenheiten (AGH). Für den untersuchten Personenkreis sind die Wirkungen des EGZ eindeutig positiv. Dieser kann ein geeignetes Förderinstrument sein, um arbeitslose Geflüchtete bei ihrer Integration in den deutschen Arbeitsmarkt zu unterstützen. Sechs Monate nach Förderbeginn weisen Teilnehmende eine rund 50 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit auf, ungefördert sozialversicherungspflichtig beschäftigt zu sein, als Personen aus einer Kontrollgruppe.

"Sechs Monate nach Förderbeginn weisen Teilnehmende beim Eingliederungszuschuss eine rund 50 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit auf, ungefördert sozialversicherungspflichtig beschäftigt zu sein."

 

Die Bewertung der AGH fällt demgegenüber insgesamt weniger positiv aus. Auch wenn sie Frauen unter Umständen den Zugang in eine geringfügige Beschäftigung erleichtern können, scheinen sie die Chancen auf eine ungeförderte Beschäftigung sogar eher zu schmälern als zu verbessern. Anders als beim Eingliederungszuschuss haben Arbeitsgelegenheiten keine positiven Effekte auf den Übergang in Beschäftigung. Die Teilnahme an einer AGH, so ein zentraler Befund, scheint die Deutschkenntnisse der Teilnehmenden im Vergleich zu denen der Kontrollpersonen eher zu verschlechtern, da den Teilnehmenden die Möglichkeit fehlt, ihre Sprachkenntnisse innerhalb eines regulären Beschäftigungsverhältnisses zu verbessern.

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