06.12.2019 | Redaktion | Bundesregierung
Eine gemeinsame Strategie für die junge Generation
Bundesregierung beschließt Jugendstrategie
Gute Politik für Jugend machen, gemeinsam mit ihr Politik gestalten und offen sein für selbstbestimmte Politik von Jugend – diesem Ziel folgt die Jugendstrategie der Bundesregierung, die am 3.12. vom Kabinett beschlossen wurde. Im Hinblick auf die Belange der 14 Millionen in Deutschland lebenden jungen Menschen im Alter zwischen zwölf und 27 Jahren stehen hierbei neun Handlungsfelder im Mittelpunkt.
Die Jugend ist eine eigenständige und prägende Phase mit spezifischen Herausforderungen. In diesem Lebensabschnitt geht es für die jungen Menschen unter anderem darum, sich zu positionieren, Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen und soziale wie berufliche Handlungsfähigkeit zu erlangen. Politische Themen und Entscheidungen gewinnen für sie zunehmend an Bedeutung, haben Auswirkungen auf Ihr Leben, die sich von denen auf andere Altersgruppen unterscheiden. Damit alle Jugendlichen diese Herausforderungen auch angesichts ungleich verteilter Möglichkeiten und Lebensentwürfe gleichermaßen meistern und sich an politischen Diskussionen beteiligen können, braucht es entsprechende politische Konzepte und Angebote.
Mit der Entwicklung und Veröffentlichung ihrer gemeinsamen Jugendstrategie trägt die Bundesregierung nun dem Ziel Rechnung, Jugendliche verstärkt in den Blick zu nehmen und deren Entwicklung zu selbstbestimmten und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten mit einer besonderen politischen Aufmerksamkeit zu begleiten.
Expertinnen und Experten in eigener Sache
Die Bundesregierung hat beschlossen, mit ihrer Jugendstrategie in gemeinsamer Verantwortung neue Wege zu beschreiten. Für ein ressortübergreifendes Denken und Handeln im Sinne der jungen Generation wurde die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMA) Jugend eingesetzt. Außerdem wurde zur Einbindung von Jugend-Interessenvertretungen, Zivilgesellschaft sowie Ländern und kommunalen Spitzenverbänden bei der Entwicklung und Umsetzung der Jugendstrategie der Beirat des BMFSFJ berufen.
Aber die Bundesregierung möchte nicht über die Köpfe der Jugend hinweg entscheiden. Daher war und ist ihr zentrales Anliegen auch eine direkte, sichtbare und wirkungsvolle Beteiligung junger Menschen an „ihrer“ Jugendstrategie. Um herauszufinden, wie sich junge Menschen eine Politik für ihre Bedürfnisse vorstellen, und diese Perspektive in die Arbeit der IMA einfließen zu lassen, wurden daher im Vorfeld zahlreiche Beteiligungsformate durchgeführt. So konnten sich junge Menschen und ihre Interessenvertretungen beispielsweise bei den Jugendpolitiktagen, aber auch bei Audits oder Online-Konsultationen in die Konzeption der Jugendstrategie einbringen.
Die Handlungsfelder der Jugendstrategie
Die in der Strategie aufgeführten Ansätze richten sich entweder direkt an junge Menschen oder sie verbessern die Rahmenbedingungen für eine jugendgerechte Gesellschaft. Dabei geht es ausdrücklich nicht um eine bloße Zusammenstellung dessen, was bisher ohnehin erfolgt. Vielmehr handelt es sich um Maßnahmen mit einem Jugendbezug, die in dieser Legislaturperiode entweder neu ergriffen oder jugendspezifisch weiterentwickelt werden. Zudem sollen in der Umsetzung weitere Maßnahmen entstehen.
Die Jugendstrategie umfasst insgesamt 163 Maßnahmen (aller Ressorts) in den folgenden neun jugendrelevanten Handlungsfeldern:
- Zukunft, Generationendialog & Jugendbilder
- Beteiligung, Engagement & Demokratie
- Stadt & Land, Wohnen & Kultur
- Vielfalt & Teilhabe
- Bildung, Arbeit & Freiräume
- Mobilität & Digitales
- Umwelt
- Gesundheit
- Europa & die Welt
Zu den einzelnen Konzepten gehören so unterschiedliche Ansätze wie die Förderung und Stärkung von Kinder- und Jugendparlamenten, Planspiele für den ländlichen Raum, mit denen man junge Menschen in regionale Planungsprozesse einbinden kann, oder auch die Entwicklung eines Verkehrssicherheitsprogramms für junge Radfahrer.