29.04.2022 | Redaktion | BAMF
Verbesserte Deutschkenntnisse
IAB-BAMF-SOEP-Befragung analysiert Lebenssituation von geflüchteten Menschen
Erstmals schätzte mehr als die Hälfe der geflüchteten Menschen ihre Deutschkenntnisse als "gut" bis "sehr gut" ein. Dies geht aus der IAB-BAMF-SOEP-Befragung hervor, die bereits im fünften Jahr die Lebenssituation von Geflüchteten analysiert, die zwischen 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommen sind. Im Durchschnitt nahmen die Deutschkenntnisse von Geflüchteten von Jahr zu Jahr zu, jedoch ist ab dem Jahr 2018 ein Abflachen der Lernkurve zu erkennen. Deutlich geringere Sprachkenntnisse haben Frauen mit kleinen Kindern, niedriger Gebildete und ältere Geflüchtete.
Der Anteil an Personen mit großen Sorgen um die eigene Bleibeperspektive, die wirtschaftliche Situation oder die Gesundheit hat im Zeitverlauf abgenommen. Waren die Werte bei Geflüchteten mit zuerkanntem Schutzstatus jeweils kurz nach der Ankunft, also von 2016 bis 2018 erhöht, nahm dieser Anteil bei längerem Aufenthalt von 2018 auf 2019 wieder ab. Ein ähnlicher Trend zeigt sich bei Befragten mit offenem Verfahren. Lediglich bei geduldeten Befragten blieb der Anteil von stark Besorgten über die Jahre auf vergleichsweise hohem Niveau stabil.
Insgesamt zeigen die Analysen zur Entwicklung der Deutschkenntnisse, den Sorgen und der Lebenszufriedenheit der Geflüchteten aus dem Jahr 2020, dass Geflüchtete auch die erste Phase der Covid-19-Pandemie relativ gut bewältigt haben. Im Verlauf der Covid-19-Pandemie wäre zu erwarten gewesen, dass der Anteil an stark besorgten Geflüchteten von 2019 auf 2020 zunimmt. Diese Zunahme blieb jedoch – bis auf eine Ausnahme bei geduldeten Geflüchteten in Bezug auf ihre Gesundheit – aus und der Anteil an stark besorgten Befragten blieb unabhängig vom Aufenthaltsstaus stabil. Bei der Lebenszufriedenheit zeigt sich im Mittel sogar ein Zuwachs.