06.11.2018 | Bundesagentur für Arbeit | Redaktion
Bessere Chancen für Ausbildungssuchende als im Vorjahr
Situation am Ausbildungsmarkt hat sich zugunsten der Bewerber verbessert
Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen war im Beratungsjahr 2017/2018 erstmals seit 1994 wieder höher als die Zahl der gemeldeten Ausbildungsbewerber. Damit hat sich die Situation am Ausbildungsmarkt zugunsten der Ausbildungssuchenden verbessert. Dies geht aus der Ausbildungsmarktbilanz 2017/2018 der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor.
Bild: Berthold Bronisz | pixelio
Im Beratungsjahr 2017/2018 haben rund 536.000 Ausbildungssuchende die Angebote in der Ausbildungsvermittlung der Arbeitsagenturen und Jobcenter in Anspruch genommen. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 12.000 Personen gesunken; eine erhöhte Zahl an Studienabbrechern und an Bewerbern mit Fluchthintergrund wirkt diesem Trend jedoch entgegen.
Von Oktober 2017 bis September 2018 wurden deutlich mehr Ausbildungsstellen gemeldet als im Vorjahr: 536.000 gemeldete Bewerber standen rund 565.000 Ausbildungsstellen, darunter rund 547.000 betriebliche Stellen, gegenüber.
Verstärkung von Ungleichgewichten
Obwohl insgesamt weniger gemeldete Bewerber um mehr gemeldete Ausbildungsplätze konkurrieren, können regionale, qualifikatorische und berufsfachliche Ungleichgewichte die Chancen des einzelnen Bewerbers am Ausbildungsmarkt erheblich beeinflussen.
So zeigt die regionale Betrachtung, dass beispielsweise in Süddeutschland, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern deutlich mehr Ausbildungsstellen deutlich weniger Bewerbern gegenüberstanden als in Berlin, Hessen oder Nordrhein-Westfalen.
In Berufsfeldern wie dem Hotel- und Gaststättengewerbe, dem Lebensmittelhandwerk oder der Energietechnik blieben sehr viel mehr Ausbildungsstellen unbesetzt als in Berufen der Informatik, der (zahn-)medizinischen Fachassistenz oder in Büro- und Verwaltungsberufen.
Die Verstärkung dieser Disparitäten hat einerseits unbesetzte Ausbildungsstellen und andererseits unversorgte Ausbildungsbewerber zur Folge: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen um 8.700 auf 57.700 Stellen gestiegen. Auch die Zahl der unversorgten Bewerber hat leicht zugenommen und liegt bei 24.500.
Appell an Bewerber und Betriebe
Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit (BA) bleibt optimistisch: Wenn Bewerber von ihren Wunschvorstellungen abrücken und sich Betriebe auch den weniger guten Kandidaten gegenüber öffnen, können noch sehr viel mehr Ausbildungsverträge geschlossen werden.
Weitere Informationen
Die Ausbildungsmarktbilanz 2017/2018 ist auf der Website der Bundesagentur leider nicht mehr verfügbar!