27.05.2020 | Redaktion
Ausbildungsmarkt stabilisieren
Allianz für Aus- und Weiterbildung vereinbarte Maßnahmenpaket
Nicht nur auf dem Arbeitsmarkt hinterlässt die Corona-Pandemie Spuren, wie der deutliche Anstieg der Arbeitslosenzahl im April zeigt. Auch für den Ausbildungsmarkt sind erhebliche Auswirkungen zu erwarten. Bereits jetzt zeichnet sich ein Rückgang beim Ausbildungsstellenangebot ab. Um negativen Folgen für die berufliche Zukunft junger Menschen und für die Fachkräftesicherung entgegenzuwirken, haben die Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung in einer gemeinsamen Erklärung ein Paket von Maßnahmen vereinbart.
Die Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass Auszubildende trotz der derzeit schwierigen Situation ihre Ausbildung fortsetzen und ihre Prüfung ablegen können. Zudem verfolgen die Partner das Ziel, auch in den kommenden Ausbildungsjahren genügend Ausbildungsplätze anbieten zu können. Konkret verständigten sich die Partner der Allianz unter anderem darauf, dass Firmen, die Auszubildende aus Insolvenzbetrieben übernehmen, zeitlich befristet eine Übernahmeprämie erhalten können. Betriebe, die Teile der Ausbildung nicht mehr erbringen können, können diese an andere Betriebe oder überbetriebliche Bildungsträger übertragen. Zudem sollen Unternehmen zur Stabilisierung des Ausbildungsjahres 2020/21 die Vorteile der Verbundausbildung und der Auftragsausbildung stärker nutzen können.
Auszubildende, deren Ausbildungsverträge pandemiebedingt vor Abnahme der Abschluss- bzw. Gesellenprüfungen enden, können einen Antrag auf individuelle Verlängerung der Ausbildungsdauer stellen. Berufsausbildungsbeihilfen werden in diesem Fall bis zum tatsächlichen Ausbildungsende weitergezahlt. Außerdem wollen die Allianzpartner Jugendliche und Betriebe – auch mit mehr digitalen Formaten - im kommenden Ausbildungsjahr noch gezielter beraten und vermitteln.
Die Allianz für Aus- und Weiterbildung versteht sich als eine Art „Corona-Taskforce“, die die Entwicklung des Ausbildungsmarktes von Monat zu Monat beobachtet, um zeitnah reagieren zu können. Dazu will sie regional, branchen- und betriebsgrößenspezifisch analysieren, wo Ausbildung ohne Hilfe von außen nicht mehr möglich erscheint und entsprechend bedarfsgerechte und zielgenaue Unterstützungsmaßnahmen ergreifen und entwickeln.