28.08.2020 | Redaktion | Bertelsmann Stiftung
Ausbildungsgarantie in Österreich
Bertelsmann Stiftung veröffentlicht Studie zur überbetrieblichen Ausbildung
Die Corona-Pandemie trifft nicht nur den Arbeitsmarkt, sondern auch den Ausbildungsmarkt hart, da viele Unternehmen aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Lage weniger oder keine Ausbildungsplätze anbieten. Eine Möglichkeit, den Mangel an Ausbildungsplätzen zu verhindern, ist der Ausbau außerbetrieblicher Ausbildungsmöglichkeiten mit dem Ziel, jedem jungen Menschen die Chance auf eine vollwertige Berufsausbildung zu geben. Ein Vorbild dafür findet sich in Österreich. Über die Funktionsweise, die Wirkungen und die Institutionen der staatlichen Ausbildungsgarantie veröffentlichte die Bertelsmann Stiftung nun eine Studie.
In Österreich gibt es seit vielen Jahren eine staatliche Ausbildungsgarantie, bei der die Jugendlichen einen Vertrag zunächst nur für das erste Ausbildungsjahr in einer außerbetrieblichen Einrichtung bekommen und dann unter Anrechnung der absolvierten Lehrzeit in eine betriebliche Ausbildung wechseln können. Eine Ausbildungsgarantie bedeutet keine Abschlussgarantie: Für den erfolgreichen Abschluss sind die Auszubildenden selbst verantwortlich. Etwa 72 Prozent der Jugendlichen, die die gesamte Lehrzeit in der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) absolvieren, schaffen ihre Lehrabschlussprüfung - im Vergleich zu 86 Prozent der betrieblichen Lehrlinge. Im Mai 2020 befanden sich 7.135 junge Menschen in einer überbetrieblichen Ausbildung, während 93.913 eine reguläre duale Ausbildung absolvierten. Rund 50 Prozent der Jugendlichen in einer ÜBA wechseln im ersten Lehrjahr in ein betriebliches Lehrverhältnis.
Die Broschüre der Bertelsmann Stiftung erläutert die Funktionsweise der Ausbildungsgarantie in Österreich und die unterschiedlichen Typen (ÜBA 1 und ÜBA 2), beschreibt die an der Umsetzung beteiligten Institutionen und gibt einen Überblick über die gesetzlichen Grundlagen sowie empirische und statistische Auswertungen.