03.04.2017 | PM destatis | Redaktion
Mehr Anfänger im Übergangsbereich
Zuwachs vor allem im Berufsvorbereitungsjahr
Im Jahr 2016 begannen 298 800 junge Menschen ein Bildungsprogramm im Übergangsbereich. In diesen Bildungsgängen und Maßnahmen können durch den Erwerb beruflicher Grundkenntnisse oder durch das Nachholen eines Haupt- oder Realschulabschlusses die Chancen auf einen Ausbildungsplatz verbessert werden.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilt mit, dass die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger im Übergangsbereich mit einem Plus von 12,2 Prozent erneut gegenüber dem Vorjahr zunahm. Dieser Zuwachs geht vor allem auf die stark gestiegene Zahl der Anfängerinnen und Anfänger im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) zurück. Bei vielen dieser Jugendlichen handelt es sich um geflüchtete junge Menschen, die hier neben beruflichen Grundkenntnissen auch die deutsche Sprache erlernen. Darüber hinaus entfalten auch Reformen im Übergangsbereich ihre Wirkung.
Der bislang höchste Stand von Anfängerinnen und Anfängern im Übergangsbereich wurde mit 417 600 Personen im Jahr 2005 erreicht. Seitdem war ihre Zahl bis 2014 kontinuierlich auf 252 700 gesunken. Hierzu hatten der demografische Wandel, aber auch Veränderungen auf dem Ausbildungsmarkt und im Schulsystem beigetragen.
Im Jahr 2016 begannen 705 400 Personen eine Berufsausbildung (+ 1,0 Prozent). Von diesen Anfängerinnen und Anfängern hatten 9,5 Prozent keine deutsche Staatsangehörigkeit. Im Übergangsbereich liegt der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer bei 31,8 Prozent. Die statistischen Angaben zur Zahl der Personen ohne deutschen Pass in den jeweiligen Bildungssektoren sind noch unvollständig. Das Statistische Bundesamt weist für 2016 zwar Zahlen aus, jedoch gibt es aktuelle Zahlen noch nicht für alle Bundesländer. Für einige liegen zur Zeit nur Vorjahresdaten vor.
Außer zum Übergangsbereich und zur Berufsausbildung werden auch Daten zu zwei weiteren Bereichen erhoben: zum Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung sowie zum Studium. Die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger in Bildungsgängen des Sekundarbereichs II, die zum Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung führen, sank um 0,9 Prozent auf 514 900. Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger stieg auf 511 000 (+ 0,2 Prozent). Der Ausländeranteil in den Bildungsgängen des Sekundarbereichs II, die zur Studienberechtigung führen, liegt bei 6,8 Prozent. Bei den Erstimmatrikulierten beträgt der Anteil 22,8 Prozent.
Insgesamt begannen im Jahr 2016 rund zwei Millionen Personen ein Bildungsprogramm nach der Sekundarstufe I in den vier ausbildungsrelevanten Sektoren. Das waren 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr.