26.07.2024 | Redaktion | IAB
Erfolge bei der Arbeitsmarktintegration
Das IAB untersuchte die Erwerbsquote syrischer und irakischer Geflüchteter
In den Jahren 2015 bis 2017 kamen ungewöhnlich viele Geflüchtete aus Syrien und dem Irak nach Deutschland. Geflüchtete, die gegen Ende dieses Zeitraums zugezogen sind und SGB II bezogen, hatten nach Erkenntnissen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Vergleich zu den zu Beginn des Zeitraums Zugezogenen seltener einen Berufsabschluss. Die Sprachkenntnisse waren aber vergleichbar. Der Abbau beider Hemmnisse verlief sehr ähnlich. Die Erwerbsbeteiligung stieg in beiden Gruppen bis 2022 deutlich – und damit sank auch ihre Hilfebedürftigkeit.
Erwerbsbeteiligung und SGB-II-Bezugsquote 2016 bis 2022 Grafik: IAB
Daten des Panels Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS) zeigen, dass sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und damit die Arbeitsmarktintegration in beiden untersuchten Gruppen von 2016 bis 2022 positiv entwickelt haben: Lag die Erwerbsquote im Jahr 2016 für die erste Kohorte noch bei 7 Prozent, waren sechs Jahre später, also 2022, bereits knapp 60 Prozent dieser syrischen und irakischen Geflüchteten sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Auch die zweite Kohorte konnte ihre Erwerbsquote innerhalb von vier Jahren von 5 Prozent im Jahr 2018 auf 35 Prozent im Jahr 2022 steigern. Beide Gruppen konnten im genannten Zeitraum ihre Arbeitsmarkthemmnisse abbauen, wobei dies bei den sprachlichen Hemmnissen schneller und stärker gelang als bei den qualifikatorischen Hemmnissen.
Die Befürchtung, die Einschränkungen während der Pandemie hätten die Integrationsfortschritte zunichtegemacht, hat sich nicht bewahrheitet. In den Jahren 2020 und 2021 verlangsamt sich die positive Entwicklung der Vorjahre lediglich. Danach setzt sich jedoch der positive Trend mit neuer Kraft weiter fort – sowohl in Bezug auf den Abbau von Hemmnissen als auch bei der Arbeitsmarktintegration der syrischen und irakischen Geflüchteten.