14.06.2024 | Redaktion | bpb

Lebenswelten Jugendlicher

Bundeszentrale für politische Bildung veröffentlichte SINUS-Jugendstudie 2024

Wie leben und erleben Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren ihren Alltag? Die Studienreihe "Wie ticken Jugendliche?" des SINUS-Instituts untersucht alle vier Jahre, welche Lebensentwürfe und -stile junge Menschen verfolgen, an welchen Werten sie sich orientieren und wie sie in die Zukunft schauen. Die Studie 2024 nimmt unter anderem die Themen Umgang mit politischen Krisen, soziale Ungleichheit und Diskriminierung sowie Lernort Schule in den Blick. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass Jugendliche in Zeiten multipler Krisen verunsichert, aber dennoch optimistisch sind, und wertvolle Vorschläge dazu machen können, was sich ändern muss.

Ausschnitt aus der Titelseite der Studie

Für die Jugendlichen von heute sind gesellschaftliche und ökologische Krisen der Normalzustand, so die SINUS-Jugendstudie 2024: Der Klimawandel wird als Dauerkrise wahrgenommen, das Corona-Virus verschwindet nicht völlig, und ein großer Krieg in Europa und dessen ökonomische und soziale Folgen haben enorme Auswirkungen auf den persönlichen Alltag. Bereits in jungem Alter sind viele Jugendliche für die Herausforderungen unserer Zeit sensibilisiert. Dass die Jugend ernst und problembewusst ist, hat bereits die SINUS-Jugendstudie 2020 als Fazit gezogen. Umso bemerkenswerter ist es, dass sich die junge Generation trotz multipler Krisen ihren grundsätzlichen Optimismus bewahrt hat und für sich persönlich meist positiv in die Zukunft schaut.

Die Jugendlichen sind sehr sensibel für strukturelle Ungleichheiten. Sie beobachten und kritisieren offene oder verdeckte Diskriminierung. Nicht wenige der Befragten sprechen die Ungleichheit der Bildungschancen an: Sie nehmen wahr, dass vor allem die soziale Lage über den Bildungserfolg mitentscheidet. Aus Sicht der Befragten ist es unfair, dass es manchen Menschen in Deutschland schlechter geht als anderen, insbesondere wenn eine schlechte soziale Lage Ergebnis unverschuldeter Lebensumstände ist.

Für den Lernort Schule wünschen sich die Jugendlichen mehr Mitsprachemöglichkeiten bei schulischen Belangen und der Gestaltung des Unterrichts. Viele junge Menschen fühlen sich politisch wenig kompetent. Sie würden die Schule gern als Ort sehen, an dem sie ein politisches Selbstbewusstsein entwickeln und Mitbestimmung lernen können. Diejenigen, die entsprechende Erfahrungen machen konnten, finden, dass dies ihre allgemeine Schulzufriedenheit erhöht hat. Auch beim Stand der Digitalisierung an den Schulen sehen die Jugendlichen Verbesserungsbedarf.

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