08.05.2024 | Redaktion | BIBB
BIBB-Datenreport 2024 erschienen
Entspannung am Ausbildungsmarkt, mehr junge Menschen ohne Berufsabschluss
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt hat sich leicht entspannt. Das zeigt der Datenreport 2024 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). So ist die Zahl der angebotenen betrieblichen Ausbildungsplätze erneut gestiegen - und erstmals seit Jahren auch wieder die Nachfrage der Jugendlichen nach dualer Ausbildung. Allerdings ist die Zahl der jungen Menschen unter 35 Jahren ohne Berufsabschluss weiter auf nun rund 2,9 Millionen angewachsen. Mittlerweile ist fast jeder fünfte in dieser Altersgruppe davon betroffen.
Wie der Datenreport 2024 des Bundesinstituts für Berufsbildung zeigt, stieg im Jahr 2023 die Nachfrage der Jugendlichen nach einer dualen Berufsausbildung nach Rückgängen in den Vorjahren um 17.300 auf 552.900 (+3,2 Prozent) an. Auch das Angebot an Ausbildungsstellen nahm in vergleichbarem Umfang zu (+18.600 bzw. +3,4 Prozent) und liegt nun bei 562.600. Damit übertraf das Angebot zum zweiten Mal in Folge die Nachfrage der Jugendlichen.
Getrübt wird diese Entwicklung durch die erneut gestiegene Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen (+4.600 auf 73.400). Auch die Zahl der noch eine Ausbildungsstelle suchenden Bewerberinnen und Bewerber nahm zu (+3.300 auf 73.700). Der Anteil junger Erwachsener im Alter von 20 bis 34 Jahren ohne Berufsabschluss ist erneut gestiegen. Waren im Jahr 2021 rund 2,64 Millionen Personen (17,8 Prozent) betroffen, so stieg diese Zahl im Jahr 2022 auf 2,86 Millionen an (19,1 Prozent).
BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser sieht diese Entwicklung mit Sorge: "Dass die Zahl der jungen Menschen ohne Berufsabschluss weiter gestiegen ist, können wir uns nicht leisten, das ist ein 'No-Go' für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland. Hier sind zielführende Maßnahmen gefragt. Fachkräfterekrutierung und -sicherung bleiben zentrale Aufgaben für die ganze Gesellschaft!"