02.08.2022 | BIBB | Redaktion

Volle Aufmerksamkeit für berufliche Bildung

BIBB-Präsident bewertet zum Ausbildungsbeginn die Situation der dualen Ausbildung

Zum Beginn des Ausbildungsjahres 2022 betont Friedrich Hubert Esser, der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), die Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit der dualen Berufsausbildung in Deutschland und fordert, sie für junge Menschen und Betriebe gleichermaßen attraktiver zu gestalten.

Bild: Coloures-Pic | Adobe Stock

"Die berufliche Bildung muss zwingend attraktiver werden", fordert BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser in einem Statement zum offiziellen Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. August.  Die Neuentwicklung und Modernisierung von Ausbildungsordnungen gehört für ihn deshalb zu den unerlässlichen Zukunftsaufgaben. In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, dass mit Beginn des Ausbildungsjahres 2022 insgesamt 14 neue beziehungsweise modernisierte duale Ausbildungsordnungen in Kraft treten.

Die erhoffte Erholung auf dem Ausbildungsmarkt nach dem Ende der pandemiebedingten Einschränkungen werde womöglich durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Rezessionsgefahr nicht in erhofftem Maße eintreten, erläuterte Esser. Weitere Faktoren mit Einfluss auf die berufliche Bildung seien die demografische Entwicklung und das veränderte Bildungsverhalten. Daher müsse der beruflichen Bildung jetzt die volle Aufmerksamkeit gehören. Es gelte, sie für Betriebe und für junge Menschen gleichermaßen attraktiver zu gestalten.

Der beruflichen Bildung muss jetzt die volle Aufmerksamkeit gehören. Es gilt, sie für Betriebe und für junge Menschen gleichermaßen attraktiver zu gestalten.
BIBB-Präsident Esser

 

Die Ausdünnung der Fachkräftebasis gefährde bereits jetzt das Erreichen der anspruchsvollen Ziele, die mit der Energiewende und der Digitalisierung verbunden seien. Deshalb müsse nun dafür Sorge getragen werden, dass die Liste der sogenannten Engpassberufe zügig eindampft werden könne. Das Spektrum der zunehmend fehlenden Fachkräfte sei groß und reiche von der Dachdeckerin oder dem Dachdecker bis zur Softwareentwicklerin oder zum -entwickler.

Insgesamt können Jugendliche und junge Erwachsene nach Ende ihrer allgemeinbildenden Schulzeit aus einer Gesamtzahl von 327 anerkannten dualen Ausbildungsberufen auswählen. Seit 2012 hat das BIBB  gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien, den Sozialpartnern und den Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis insgesamt 129 Ausbildungsordnungen überarbeitet und an die aktuellen wirtschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Anforderungen angepasst. Das verdeutliche, so Esser, wie anpassungs- und wandlungsfähig die duale Berufsausbildung in Deutschland sei. Weitere Neuordnungsprojekte seien bereits in Arbeit. Hierzu gehörten zum Beispiel die umwelttechnischen Berufe.

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