28.07.2022 | Statisches Bundesamt | Redaktion
Mehr Auszubildende im Pflegeberuf
Statistisches Bundesamt meldet 5 Prozent mehr Auszubildende im neuen Pflegeberuf
Personal in Pflegeberufen wird händeringend gesucht. Umso erfreulicher ist es, dass der neue Beruf der Pflegefachfrau beziehungsweise des Pflegefachmanns offenbar gut angenommen wird. Im Jahre 2021 haben laut Statistischen Bundesamt (Destatis) haben 5 Prozent mehr Menschen diese Ausbildung begonnen als im Jahr 2020. Dabei starten vorwiegend Frauen liegt der Anteil an Frauen bei 76 Prozent und 18 Prozent der Personen sind über 30 Jahren.
Der Personalmangel in der Pflege ist nach wie vor akut. Um den Beruf attraktiver zu machen, wurde er mit dem Pflegeberufereformgesetz 2017 modernisiert. Die am 26.07.2022 veröffentlichten Ergebnisse des Statistischen Bundesamt zeigen, dass sich 5 Prozent mehr Menschen 2021 für den neuen Beruf der "Pflegefachfrau/Pflegefachmann" entschieden haben als im Jahr 2020. Insofern scheint der neue Beruf angenommen zu werden. Im vergangenen Jahr haben 56.300 Personen die modernisierte Ausbildung begonnen. Im Jahr 2020 waren etwa 53.600 Auszubildende zu verzeichnen. Insgesamt befanden sich 102.900 Personen am 31.12.2021 in der Ausbildung.
Die Ausbildung befähigt dazu, Menschen aller Altersgruppen und in allen Versorgungsbereichen zu pflegen. Sie vereint die damals getrennten Ausbildungen in den Berufen Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in sowie Altenpfleger/-in zum Berufsbild der Pflegefachfrau/-mann. Diese Änderung ist der Kern der Reform und erleichtert dadurch den Wechsel zwischen den einzelnen Pflegebereichen. Für die Berufsanwärter bedeutet dies im späteren Berufsleben einen deutlichen Zuwachs an Flexibilität als es im herkömmlichen Pflegeberuf der Fall war.
Spätberufen und oft weiblich
Fast jede fünfte Ausbildung und damit 10.200 Personen beziehungsweise 18 Prozent haben sich erst im Alter ab 30 Jahren zu einer Ausbildung als Pflegefachfrau beziehungsweise als Pflegefachmann entschlossen, ein Prozent mehr als im Jahr 2020. Sogar im Alter ab 40 Jahren begannen 7 Prozent (4.000 Personen) die Ausbildung, im Vorjahr waren es ebenfalls 7 Prozent, dabei bleibt aufgrund nicht erfasster Daten unklar, ob die neuen Auszubildenden bereits eine Ausbildung zuvor absolviert haben oder nicht und ob es sich um Berufseinsteiger oder um Berufsumsteiger handelt.
Die jüngsten Daten lassen allerdings erwarten, dass der Pflegeberuf eine Frauen-Domäne bleibt. Mit einem Anteil von 76 Prozent Frauen unter den Auszubildenden bleiben sie die treibende Kraft auch unter dem Nachwuchs der Pflegebranche. Sowohl im Jahr 2020 als auch im Jahr 2021 lag der Anteil der Frauen unter den Auszubildenden bei 76 Prozent. Eine Ausbildung in Teilzeit absolvierten nur 1 Prozent der Auszubildenden.