27.02.2020 | Redaktion
Berufsorientierung für Zugewanderte
BIBB veröffentlicht Praxisleitfaden für Bildungsträger
Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund erhalten in Kursen der Berufsorientierung und -vorbereitung Unterstützung zur Aufnahme einer beruflichen Ausbildung. Das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) hat im Auftrag des BIBB erstmals geeignete Kriterien für die Auswahl von Teilnehmenden definiert und mögliche Auswahlverfahren identifiziert und bewertet. Die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Analyse wurden in einem Leitfaden für die Praxis aufbereitet.
Logo des Berufsorientierungsprogramms (BOP)
Der Praxisleitfaden weist auf die zielgruppenspezifischen Herausforderungen hin, die bei der Planung einer Maßnahme zur Berufsorientierung oder Berufsvorbereitung bedacht werden sollten. Hier können zum Beispiel eingeschränkte Deutschkenntnisse, aber auch besondere kulturelle Prägungen eine Rolle spielen. Die Autorinnen und Autoren zeigen, worauf man bei der Auswahl geeigneter Verfahren achten sollte. Sie empfehlen standardisierte Verfahren, die es aufgrund einer einheitlichen Umsetzung und Dokumentation ermöglichen, Ergebnisse und Leistungszuwächse nachvollziehbar zu machen und zur Transparenz der Auswahlprozesse beizutragen.
Kriterien für die Auswahl von Teilnehmenden müssen gemäß dem Leitfaden auf drei Ebenen bestimmt werden:
- Voraussetzungen für die Teilnahme an einem Kurs der Berufsorientierung bzw. -vorbereitung für Zugewanderte,
- Aspekte zur Erfassung des individuellen Förderbedarfs,
- weitere Fähigkeiten und Fertigkeiten, die vor allem für eine Ausbildung von Bedeutung sind und deren (Weiter-)Entwicklung im Rahmen der Kurse begleitet werden sollen.
Abschließend entwickelten die Autorinnen und Autoren des Leitfadens Qualitätskriterien für Verfahren der Eignungsfeststellung. In zehn Steckbriefen stellen sie ausgewählte Verfahren vor.