26.08.2019 | Redaktion | DIHK
Digitalisierung wird wichtiger
DIHK veröffentlichte Ausbildungsumfrage 2019
Auch in der betrieblichen Ausbildung gewinnt die Digitalisierung zunehmend an Bedeutung. Wie die neue Ausbildungsumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zeigt, sind für 77 Prozent der Betriebe IT-Kenntnisse der Jugendlichen in Zukunft ein wichtiges Einstellungskriterium. Auch Kommunikationsfertigkeiten, strukturiertes Arbeiten und selbständiges Handeln werden bei der Einstellung von Azubis immer wichtiger. Deshalb fördert bereits mehr als jeder zweite Betrieb interdisziplinäres Arbeiten.
Die duale Ausbildung ist nach Ansicht der Autorinnen und Autoren des Berichts eine sehr gute Grundlage für den Einstieg in die moderne Arbeitswelt: Drei von vier Betrieben geben an, dass die Ausgestaltung der vorhandenen Ausbildungsberufe auch in Zeiten des digitalen Wandels ihren betrieblichen Bedarf trifft. Die aktuellen Berufe sind demnach technikoffen und eröffnen eine gute Chance, Akzente frühzeitig zu setzen und genau die Kompetenzen zu vermitteln, auf die Betriebe in Zukunft aufbauen können.
Dabei spielt vor allem die Medienkompetenz der Jugendlichen eine große Rolle, mit der die Mehrzahl der Betriebe beim Ausbildungsstart nicht recht zufrieden ist: Nur 14 Prozent (2018: 13 Prozent) der Unternehmen schätzen die Kenntnisse über IT-Sicherheit ihrer aktuellen Azubis bei Ausbildungsbeginn als „sehr gut“ ein. Ein Viertel hingegen gibt an, dass die Azubis mit deutlich zu geringen Kenntnissen gestartet sind.
Realistische Berufsvorstellungen erleichtern die Ausbildung
Beim Thema „Passungsprobleme“ vermeldet die Ausbildungsumfrage nur eine leichte Entspannung: Trotz geringer Verbesserungen bleibt es für die Unternehmen offenbar eine große Herausforderung, ihre Fachkräfte über den Weg der Ausbildung zu sichern. In rund jedem dritten Betrieb (32 Prozent; 2017: 34 Prozent) blieben 2018 Ausbildungsplätze unbesetzt. In diesem Zusammenhang fordern die Unternehmen auch mehr Engagement bei der Berufsorientierung: Nahezu die Hälfte aller Betriebe (47 Prozent) gibt an, dass realistische Berufsvorstellungen der Jugendlichen ihnen das Ausbilden erleichtern würden. Die Berufsorientierung müsse ausgebaut und praxisorientierter werden.
Eine positive Zwischenbilanz zieht der Bericht bei der Integration von Geflüchteten: Rund 16 Prozent der Unternehmen bilden derzeit Geflüchtete aus. Im Vorjahr waren es 14 Prozent. Besonders im Bereich der Gastronomie, dem Bau- und Verkehrsgewerbe sind sie überproportional stark vertreten. Wichtig sei hier eine solide sprachliche Basis: "Alle Beteiligten haben inzwischen gelernt, dass Geflüchtete nicht zu früh in Ausbildung gehen sollten und dann aufgrund von mangelnden Deutschkenntnissen scheitern."